In einem unveröffentlichten Bericht des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA werfen ehemals gefangene Palästinenser Israel Misshandlungen in Gefängnissen vor.
ARCHIV - Philippe Lazzarini, Chef des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA. Foto: Lewis Joly/AP/dpa
ARCHIV - Philippe Lazzarini, Chef des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA. Foto: Lewis Joly/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Lewis Joly

Hunderte Freigelassene hätten UNRWA von «systematischen Demütigungen» berichtet, sagte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini am Montagabend (Ortszeit) in New York und bestätigte die Existenz des Papiers. Dabei sei es den Berichten zufolge unter anderem darum gegangen, dass die Gefangen sich nackt ausziehen mussten oder sie «Gegenstand verbaler und psychischer Misshandlung» wurden.

«Wir wissen, dass häufig Schlafentzug und extremer Lärm eingesetzt wurde, um Menschen am Schlafen zu hindern», sagte Lazzarini weiter. Er erzählte auch davon, dass Palästinenser eigenen Angaben zufolge gezwungen worden waren, «tagelang, wenn nicht sogar wochenlang» Windeln zu tragen und ihnen der Zugang zu Toiletten verweigert wurde. Lazzarini bestätigte damit indirekt auch einen Artikel der «New York Times».

Darin hiess es, dass UNRWA einen bislang unveröffentlichten Bericht zusammengestellt habe, in dem von «einer Reihe von Misshandlungen, denen Gaza-Bewohner aller Altersgruppen» in Haftanstalten in Israel ausgesetzt waren. Der Bericht kommt der Zeitung zufolge zu dem Schluss, dass diese Behandlung «dazu genutzt wurde, um Informationen oder Geständnisse zu erpressen, um einzuschüchtern und zu demütigen und um zu bestrafen».

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