Wir liegen im Bett, kurz vor dem Einschlafen, und plötzlich zuckt der Körper unkontrolliert. Was steckt hinter diesem Phänomen?
Frau schläft auf Bett.
Kurz vorm Einschlafen passiert's: Der Körper zuckt plötzlich. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Um die 70 Prozent aller Menschen kennen es wohl: unkontrolliertes Zucken vorm Einschlafen.
  • Obwohl es lästig sein kann, ist es in der Regel harmlos und kein Grund zur Besorgnis.
  • Meist ist das Geschehen ein Zusammenspiel physiologischer und neurochemischer Faktoren.
Ad

Wir nehmen es meist im Halbschlaf wahr: Kurz vorm Wegschlummern scheint sich unser Körper zu verselbstständigen. Als ob wir über einen Stein stolpern, geht eine ruckartige Bewegung durch ihn durch.

Neuronale Entladung verursacht Zuckungen

Dieses sogenannte hypnagogische Zucken oder Schlafmyoklonie tritt häufig auf und fasziniert auch Wissenschaftler seit langem. Doch warum passiert das eigentlich?

Paar schläft im Bett.
Auch die Schlafposition könnte bei den auftretenden Zuckungen im Halbschlaf von Bedeutung sein. - Depositphotos

Eines der Hauptargumente ist die Theorie der neuronalen Entladung: Der Körper entspannt sich und kommt zur Ruhe. Daraufhin beginnen bestimmte Nervenzellen, die für die Muskelsteuerung verantwortlich sind, unkoordinierte Signale zu senden.

Diese Signale können als plötzliche Muskelkontraktionen wahrgenommen werden, was zu den charakteristischen Zuckungen führt.

Tagesablauf und Schlafposition

Darüber hinaus könnte die Art und Weise, wie wir den Tag verbringen, eine Rolle spielen. Darauf weist eine Studie an der University of Oxford aus dem Jahr 1959 hin.

Hier wurde beobachtet, dass Menschen, die übermässig gestresst sind oder viel koffeinhaltige Getränke konsumieren, eher zu diesen unkontrollierten Zuckungen neigen. Das deutet darauf hin, dass Stress und Koffein den Prozess der Muskelentspannung stören können. Zuckungen könnten die Folge sein.

Paar mit Kaffee, Bett
Auch Kaffeekonsum und Stress könnten bei den Einschlaf-Zuckungen eine Rolle spielen. - Depositphotos

Ein weiterer wichtiger Faktor ist offenbar die Schlafposition, haben Forscher herausgefunden. Menschen, die in ungewohnten Positionen schlafen oder ihre Beine vor dem Einschlafen überkreuzen, neigen eher zu diesen Zuckungen.

Das könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Muskeln in diesen Positionen stärker gespannt sind. Daher sind sie anfälliger für unkontrollierte Kontraktionen.

Wenn die Zuckungen jedoch häufig auftreten oder mit anderen Symptomen einhergehen, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Einfach nur, um mögliche zugrunde liegende Ursachen auszuschliessen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

StressStudieArzt