Bei manch einem sind die Zehen von üblem Geruch umhüllt. Eine Podologin erklärt, warum die Füsse stinken – und was kurz- und langfristig dagegen hilft.
Stinkfüsse sind keine Wohltat. Was hilft, wenn's aus den Schuhen mieft?
Stinkfüsse sind keine Wohltat. Was hilft, wenn's aus den Schuhen mieft? - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Stinkfüsse sind teilweise erblich bedingt.
  • Zimtsohlen, frische Socken und tägliche Hygiene helfen.
  • Kurzfristig schaffen antibakterielle Feuchttücher Abhilfe.

Hübsche Schuhe, zarte Söckchen – und alles umwabernd der übelste Geruch überhaupt. «Stinkfüsse können jeden treffen», erklärt Podologin Yvonne Siegenthaler-Matter. Zum Glück weiss sie auch, was dagegen hilft.

Doch warum beginnen Füsse überhaut zu stinken? Am Schweiss selber liegt es nämlich nicht – obwohl die Fusssohlen über ganz besonders viele Schweissdrüsen verfügen. «Verantwortlich für den Geruch selbst ist nicht der Schweiss, sondern Bakterien», erklärt Siegenthaler. «In Socken und geschlossenen Schuhen herrscht ein feuchtwarmes Mikroklima. Es begünstigt die bakterielle Schweisszersetzung und damit die Entwicklung von Fussgeruch.» Wenn es aus den Schuhen stinkt, riechen wir also die Ausscheidungen der Bakterien, die zwischen unseren Zehen leben.

Vererbte Stinkfüsse

Auch wenn nicht der Schweiss selber stinkt, so gilt doch: Je feuchter es im Schuh wird, umso besser gedeihen die Bakterien. Und auch Ekzeme, Infektionen, Fuss- und Nagelpilze werden von viel Schweiss begünstigt – und tragen das ihre zum Stinkfuss bei.

Die wichtigste Waffe im Kampf gegen stinkende Füsse: Hygiene. «Waschen Sie die Füsse täglich und trocknen Sie die Zehenzwischenräume gut ab», so die Podologin. Zum Beispiel in Bädern aus Salbei oder Eichenrinde.

Zimt wirkt antibakteriell und hilft mit seinem süsslichen Geruch gegen Stinkfüsse.
Zimt wirkt antibakteriell und hilft mit seinem süsslichen Geruch gegen Stinkfüsse. - Pixabay

Auf die Schweissproduktion nun haben wir nur bedingten Einfluss. Stress, Nervosität, Hormone und die Genetik haben das gewichtigere Wörtchen mitzureden: «Wenn ein Elternteil unter Schweissfüssen leidet, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch die Nachkommen davon betroffen sind», erklärt Siegenthaler. Das liegt aber nicht nur an der starken Schweissproduktion. Auch «mangelnde Hygiene und schlechtes Schuhwerk» befördern den üblen Geruch. Auch das Dinge, die Eltern ihre Kinder lehren – oder eben nicht.

Nie mehr Stinkfüsse

Die Füsse täglich zu waschen gehört zu einer gründlichen Fusshygiene ebenso dazu, wie sie danach besonders zwischen den Zehen gut zu trocknen. Die gewaschenen Füsse nun gehören nicht in Plastikslipper, sondern in atmungsaktives Schuhwerk: «Gute Lederschuhe sorgen für trockene Füsse», erklärt Siegenthaler. Denn sie lassen «den Austausch zwischen warmer Luft im Schuh und frischer Aussenluft» zu.

Lederschuhe sind durchlässig genug, dass die warme Luft aus dem Schuh entweichen und kühle Luft von aussen hineinkommen kann.
Lederschuhe sind durchlässig genug, dass die warme Luft aus dem Schuh entweichen und kühle Luft von aussen hineinkommen kann. - Pixabay

Anstelle von durchscheinendem Nylon empfiehlt die Podologin täglich frische Baumwollsocken, weil diese Feuchtigkeit nach aussen transportieren. So wird es im Schuh gleich trockner. «Puder und Fusssdeosprays können ebenfalls helfen, unangenehme Fussgerüche zu vermeiden. Auch zedernholzhaltige oder Zimteinlagesohlen absorbieren Schweissgerüche», erklärt Siegenthaler.

Kurzfristige Hilfe

Wer die Fusspflege versäumt hat und den Gestank um die Zehen kurzfristig los werden muss, dem empfiehlt die Podologin, ein antibakterielles Feuchttüchlein, Fussdeospray und frische Socken mitzubringen. Am besten, man verziehe sich nach Eintreffen und Schuhe ausziehen rasch aufs Klo, wischt die Füsse und vor allem die Zehenzwischenräume mit dem Tüchlein saubere, sprayt die Füsse kräftig ein und schlüpft in die frischen Socken. Dann ist der Geruch zumindest bis zum erneuten Anziehen der Schuhe gebannt.

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