Dank einem überzeugenden 3:1-Sieg gegen Estland schafft das Schweizer Volleyballnationalteam der Frauen die zweite Qualifikation für eine EM-Endrunde in Folge.
Schweizer Volleyballerinnen
Schweizer Volleyballerinnen qualifizieren sich für die EuroVolley. - Swiss Volley

Dank einem überzeugenden 3:1-Sieg gegen Estland schafft das Schweizer Volleyballnationalteam der Frauen die zweite Qualifikation für eine EM-Endrunde in Folge.

Für genau solche Spiele trainieren Athletinnen und Athleten Tag für Tag und Woche für Woche. Es war ein veritabler Showdown, der die Volleyballfans in der Halle in Minsk und das Fernsehpublikum in der Schweiz erwartete. Die Ausgangslage vor dem Spiel war denkbar simpel: Dank des 3:2-Sieges im Hinspiel und des Satzgewinnes der Schweizerinnen gegen Belarus würden gegen Estland zwei gewonnene Sätze reichen, um sich im zweitletzten Spiel vorzeitig für die Endrunde der Europameisterschaft zu qualifizieren. Estland hingegen steht mit dem Rücken zur Wand – die Baltinnen brauchen in ihrem letzten Spiel einen Sieg in maximal vier Sätzen.

Hoher Druck

Der Druck war entsprechend gross und zu Beginn der Partie auf beiden Seiten spürbar. Die Schweiz schafft es allerdings, diesen Druck in Spielfreude umzuwandeln und startet überzeugend. Estland vermag der aggressiven Spielweise der Schweizerinnen nicht standhalten und der erste Satz geht mit 25:15 klar ans Team des Coachingtrios Strohm/ van Hintum/ Sparidans.

Bedeutend ausgeglichener gestaltet sich dann der zweite Satz. In einer nun sehr emotionalen und intensiven Partie kann sich kein Team richtig absetzen. Zum Schluss sind es die Estinnen, sich in der Money-Time einen Vorsprung erarbeiten. Nach einer zwischenzeitlichen Service-Serie von Laura Künzler versenkt die ehemalige Volley Köniz-Spielerin Nette Peit den entscheidenden Angriff zum 25:23 für Estland.

In Satz drei zeigen die Schweizerinnen dann, wie sehr sie die vorzeitige Qualifikation schaffen wollen. Mit Ausnahme von einer kleinen Schwächephase in der Satzmitte schaffen sie es, das Spiel zu kontrollieren.

Schlussendlich ist es Laura Künzler, die den ersten Satzball mit einem cleveren Angriff verwertet und der Schweiz das EM-Ticket löst. Den vierten Satz, der nun für die Tabelle nicht mehr relevant ist, können die Schweizerinnen mit 25:23 für sich entscheiden. Morgen um 17.00 Uhr folgt zum Abschluss des Turniers die Partie gegen Gastgeber und Gruppenfavorit Belarus.

Obwohl dieses Spiel in Hinblick auf die Qualifikation keine Bedeutung mehr hat, locken bei einem Sieg der Schweizerinnen wertvolle Punkte im europäischen Ranking.

Die Qualifikation der Schweizerinnen ist der verdiente Lohn für das grosse Engagement der Spielerinnen über eine lange Zeit. Pandemiebedingt wurden die Qualifikationsspiele zweimal verschoben, insgesamt arbeitete das Team rund 1.5 Jahre auf diesen Moment hin. In dieser Zeit sind die noch jungen Athletinnen sowohl persönlich als auch als Team sichtbar gewachsen.

Mit Maja Storck und Laura Künzler verfügt die Schweiz über zwei Persönlichkeiten, die inzwischen in europäischen Profiligen tragende Rollen einnehmen. Maja Storck wurde mit dem Dresdner SC unlängst Deutsche Meisterin und ausserdem zur wertvollsten Spielerin der gesamten Bundesliga gewählt – eine der Top5-Ligen Europas. Angeführt von den beiden «Routiniers» (22 und 24 jährig), liefen auch die in der Schweizer Nationalliga A engagierten Mitspielerinnen wiederholt zu Bestleistungen auf.

Es käme deshalb nicht komplett überraschend, wenn dieses junge Team an der EM im August und September in Serbien, Bulgarien, Kroatien und Rumänien den einen oder anderen grossen Gegner ärgern könnte.

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