Football-Trainer Brian Flores will an seiner Diskriminierungsklage gegen die NFL auch im Fall einer neuen Stelle bei einem Team festhalten.
Brian Flores, damals Cheftrainer der Miami Dolphins, während der zweiten Halbzeit eines NFL-Footballspiels gegen die New England Patriots. Foto: Wilfredo Lee/AP/dpa
Brian Flores, damals Cheftrainer der Miami Dolphins, während der zweiten Halbzeit eines NFL-Footballspiels gegen die New England Patriots. Foto: Wilfredo Lee/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Flores hat die NFL am 1. Februar verklagt und unterstellt der Liga, Schwarze werden bei Bewerbungsverfahren auf Trainerposten wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert.

Das machte der 40-Jährige am Mittwoch bei mehreren Auftritten mit seinen Anwälten im US-Fernsehen klar. Bei den New Orleans Saints und den Houston Texans ist er einer der Kandidaten für den Posten des Cheftrainers. «Ich würde liebend gern ein NFL-Team anführen», sagte Flores bei ESPN. Er erhoffe sich durch die Klage eine Veränderung im Denken und in den Herzen der Team-Besitzer der 32 Mannschaften. «Wenn ich nie wieder Trainer bin, es aber eine Veränderung gibt, dann war es das wert», sagte er.

Flores hat die NFL am 1. Februar verklagt und unterstellt der Liga, Schwarze werden bei Bewerbungsverfahren auf Trainerposten wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert. In der NFL sind Teams durch eine Regel dazu verpflichtet, Vertreter von Minderheiten bei offenen Stellen zu Gesprächen einzuladen. Flores beklagt, dies geschehe oft ohne Absicht auf eine echte Chance für diese Kandidaten. Das als Sammelklage angelegte Verfahren richtet sich auch gegen die Denver Broncos, New York Giants und die Miami Dolphins. Die Liga und die drei Mannschaften haben die Vorwürfe in Stellungnahmen zurückgewiesen.

«Wir betrügen unsere Fans»

Unterstützung bekam Flores unter anderem vom Cheftrainer der Washington Commanders, Ron Rivera. Der einzige NFL-Cheftrainer mit einem hispanischem Hintergrund sagte bei der Vorstellung des neuen Teamnamens seiner Mannschaft, Flores habe einen Job in der NFL verdient. «Das ist ein sehr versierter Trainer», sagte Rivera. «Ich kann die Frustration sehen und ich kann die Frustration spüren. Es ist fast so, als ob das seine letzte Option ist. Wie kann jemand wie er aussen vor sein bei den Anstellungen?»

Der ehemalige NFL-Trainer Tony Dungy schrieb einen offenen Brief an die 32 Team-Besitzer und -Besitzerinnen und forderte sie dazu auf, ihre Herangehensweise bei der Besetzung von Trainerstellen zu ändern. «Wir betrügen unsere Fans und wir betrügen uns selbst. Und sie sind die einzigen, die das korrigieren können», schrieb er. Mehr noch als seine eigenen Erfahrungen schmerze ihn, dass Afroamerikaner 30 Jahre nach seinen Anfängen in der NFL noch immer vor den gleichen Hürden stünden.

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