Ein deutscher LKW-Fahrer hat laut einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft in Vicenza den italienischen Radprofi Davide Rebellin überfahren.
Davide Rebellin
Radprofi Davide Rebellin starb am Mittwochvormittag bei einem Verkehrsunfall. - Sebastien Nogier/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nur kurze Zeit nach Ende seiner Karriere ist Radprofi Davide Rebellin tödlich verunglückt.
  • Der Unfall ereignete sich am Mittwoch, als Rebellin von einem LKW erfasst wurde.
  • Die italienische Staatsanwaltschaft meldet nun, dass der geflüchtete Fahrer Deutscher war.

Erkenntnissen der italienischen Polizei zufolge wurde der Radprofi Davide Rebellin von einem deutschen LKW-Fahrer überfahren und getötet. Zu diesem Ergebnis kam die Staatsanwaltschaft Vicenza nach Zeugenbefragungen, Sichtung von Überwachungsvideos und weiteren Ermittlungen.

Komplizierte Rechtslage

Der 62-Jährige LKW-Fahrer sei auch mithilfe der deutschen Polizei aufgespürt worden sein und ist wieder in Deutschland. Er arbeitet für eine Spedition aus Nordrhein-Westfalen und hatte den Unfallort nach der Kollision verlassen.

In seiner Heimat könne er aber nicht verhaftet werden: Den italienischen Straftatbestand der sogenannten Tötung im Strassenverkehr («omicidio stradale») gibt es so analog in der Bundesrepublik nicht. Daneben ermitteln die Behörden auch noch wegen Fahrerflucht nach einer Tötung im Strassenverkehr.

Davide Rebellin beendete seine Karriere erst vor kurzem

Der 51 Jahre alte Davide Rebellin war am Mittwochvormittag an einem Kreisverkehr von dem Sattelzug erfasst worden. Er starb noch an der Unfallstelle in der Gemeinde Montebello Vicentino. Der Radprofi fuhr früher auch für den deutschen Eliterennstall Gerolsteiner und hatte seine Profikarriere erst vor wenigen Wochen beendet.

Fahrer den Behörden kein Unbekannter

Die Staatsanwaltschaft veröffentlichte nun weitere Details: Wie Augenzeugen berichteten, sei der Deutsche nach dem Unfall ausgestiegen und habe sich dem auf der Strasse liegenden Rebellin genähert. Dann aber sei er sofort wieder in das Fahrerhaus des Sattelschleppers eingestiegen und davongefahren. Er wurde dabei von den Passanten fotografiert – anhand dieser Bilder konnten die Carabinieri den Mann ausfindig machen.

Davide Rebellin
Das Velo von Davide Rebellin nach dem Unfall. - keystone

Ferner wurde bekannt gegeben, dass der deutsche Fernfahrer 2001 von einem Gericht im süditalienischen Foggia wegen Fahrerflucht verurteilt worden war. Ausserdem sei ihm 2014 in Chieti in der mittelitalienischen Region Abruzzen der Führerschein abgenommen worden – wegen Trunkenheit am Steuer.

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