«Hopp Sanggale»! Beim Geisterspiel zwischen St. Gallen und YB (2:2) ist im TV immer wieder ein lauter Zuschauer zu hören. Der Mann hat eine prominente Tochter.
«Hopp Sanggale, hopp Sanggale»! Roland Gutjahr sorgt im leeren Kybunpark für «Stimmung» und wird in der Live-Übertragung zum Thema. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • St.Gallen und YB trennen sich am Sonntag 2:2-Unentschieden.
  • Ein Zuschauer ist so laut, dass sich SRF-Kommentator Reto Held über den Lärm nervt.
  • Der Mann ist der Vater von Nationalrätin Diana Gutjahr (SVP).
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In der Schlussphase der Partie zwischen St. Gallen und YB (2:2) kochen die Emotionen hoch. FCSG-Trainer Peter Zeidler tanzt wie Rumpelstilzchen an der Linie, schmeisst seine Jacke auf die Bank. Präsident Matthias Hüppi steht längst am Spielfeldrand daneben.

Es erinnert an das legendäre 3:3 und die Penalty-Szenen vor einem Jahr. Damals lief Sportchef Alain Sutter nach dem Spiel sogar noch auf den Platz.

Februar 2020, 97. Minute: Guillaume Hoarau wiederholt den Elfer gegen St. Gallen, gleicht mit einem Penalty noch aus. - SRF

Die vielen Emotionen kamen bei den YB-Verantwortlichen nicht gut an. Die Partie hat Spuren hinterlassen. In den Spielen zwischen YB und den Ostschweizern ist seither gehörig Pfeffer drin.

Auch am Sonntag. Vor einem Jahr kämpfte St. Gallen noch um die Meisterschaft, gestern ging es darum, die Negativspirale zu beenden, damit man nicht noch im Abstiegskampf landet.

«Er ist die Quelle des Lärms»

In solchen Momenten ist Unterstützung gefragt. Und die kommt von den Rängen. Dies, obwohl auch diese Partie natürlich ein Geisterspiel ist und keine Fans zugelassen sind.

«Hopp Sanggale», «Hopp Sanggale», schreit ein Zuschauer fast pausenlos und während Minuten, nicht zu überhören zuhause vor den TV-Bildschirmen.

Der maskierte Mann ist so penetrant laut, dass sich sogar SRF-Kommentator Reto Held vom Spiel ablenken lässt. «Er ist die Quelle des Lärms», sagt Held, als ihn die TV-Kameras zum wiederholten Mal brüllend einfangen (Video oben).

Was halten Sie vom schreienden Zuschauer in St. Gallen?

Die Frage stellt sich: Wer bloss ist dieser übermotivierte «Fan»? Der FC St. Gallen gibt sich auf Nau.ch-Anfrage bedeckt, sagt bloss: Der Mann sei ein Aktionär des Vereins.

Nau.ch kennt den Namen. Es handelt sich um Roland Gutjahr. Dem Unternehmer aus dem Thurgau gehören 12,2 Prozent der FC St.Gallen Event AG.

Und er hat eine prominente Tochter: Gutjahr ist der grosse Förderer von Nationalrätin Diana Gutjahr (37, SVP). Auch sie ist FCSG-Fan.

Diana Gutjahr FCSG Kybunpark
SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr (rechts) im Fussballstadion des FC St. Gallen, dem Kybunpark. - zvg

Gereizter YB-Trainer Seoane nach dem Spiel

Etwas gereizt zeigt sich YB-Trainer Gerry Seoane an der Pressekonferenz nach dem Spiel. Der YB-Trainer lässt – ungewohnt giftig – in Richtung FCSG verbal mit Zahlen die Muskeln spielen.

Seoane: «Das Spiel erinnerte an das 3:3 am 23. Februar 2020. Tolles Spiel. Am Ende wurde YB mit acht Punkten Vorsprung Meister. Ich glaube, das Spiel hat keinen Unterschied gemacht, wie die Saison ausgegangen wäre.»

Gerardo Seoane an der Pressekonferenz nach dem 2:2 zwischen St. Gallen und YB. - Facebook/FC St. Gallen

Dieses Jahr habe es ein 2:2 gegeben. Seoane: «Wir haben heute 22 Punkte Vorsprung gegenüber unserem Mitkonkurrenten.»

Peter Zeidler gratuliert YB schon mal vorzeitig zum Meistertitel.

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