In der Challenge League gibt es Wirbel um Spieler Magnus Breitenmoser (23). Es geht ums liebe Geld. Involviert sind der FC Wil, Thun und der FC Schaffhausen.
Magnus Breitenmoser
Magnus Breitenmoser im Dress des FC Thun. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Magnus Breitenmoser muss beim FC Wil gehen. Er geht zu Schaffhausen, landet dann bei Thun.
  • Dann findet er sein Glück beim AC Oulu in Finnland.
  • Jetzt gibt es unter den Vereinen Ärger wegen des Geldes.
  • Der FC Wil und Thun treffen sich jetzt vor dem obersten Sportgericht CAS.

Der von Nau.ch aufgedeckte Rassismus-Skandal um Präsident Maurice Weber hatte Folgen. Der Wil-Präsident legte am Samstag sein Amt im Liga-Komitee nieder. Er bleibt aber Wil-Präsi.

Damit kommt der FC Wil aber noch immer nicht zur Ruhe. Die Ostschweizer streiten sich mit dem FC Thun vor dem Sportgericht CAS. Auch der FC Schaffhausen ist involviert.

Darum gehts: Mit 23 Jahren nimmt die Karriere von Magnus Breitenmoser wieder Fahrt auf. Der Mittelfeldspieler ist vom FC Thun nach Finnland ausgeliehen – und hat sich beim AC Oulu einen Stammplatz erkämpft.

Im Nau.ch-Interview erzählt er vom Leben im Norden. Und blickt auf einen unschönen Abgang in der Heimat zurück.

«Du kannst Deinen Spind räumen»

Denn: Beim FC Wil muss der Ex-U20-Natispieler 2019 gehen. «Du kannst Deinen Spind räumen, wir wollen Dich nicht mehr», gibt Breitenmoser den Wortlaut wieder.

Und dies, obwohl sein eigener Cousin Jan Breitenmoser Sportchef – und sein Onkel Ralf damals Teil der Sportkommission sind. Zu diesem Zeitpunkt hat der Mittelfeldspieler sogar noch einen Monat Vertrag in Wil.

Magnus Breitenmoser
Magnus Breitenmoser war U-Nationalspieler der Schweizer Nati. - keystone

Doch nicht nur der Abgang in der Ostschweiz ist unschön – auch die Fortsetzung der Geschichte. Aber der Reihe nach.

Nach dem abrupten Ende in Wil ist Magnus Breitenmoser vereinslos. Er kriegt nach drei Monaten eine Chance beim FC Schaffhausen in der Challenge League. Beim Club des heutigen Nati-Trainers Murat Yakin erhält er einen Vertrag. Eine fünfstellige Ausbildungsentschädigung an den FC Wil wird überwiesen.

Doch schon kurze Zeit später öffnet sich für den Kicker eine neue Option: Der FC Thun klopft an – der Sprung in die Super League lockt.

Magnus Breitenmoser
2017 lief Breitenmoser (unten) noch gegen den FC Thun und für Wil auf. - keystone

Die Berner Oberländer bieten einen Vertrag. Der FC Schaffhausen verlangt keine Ablöse, will die Karriere von Magnus lancieren. Der FC Thun besteht beim Deal darauf, keine Ausbildungsentschädigungen zu zahlen, sollte eine weitere Forderung des FC Wil folgen. Und regelt das auch vertraglich mit Schaffhausen.

Schaffhausen lässt Breitenmoser ziehen, wissend, dass man dem FC Wil die entsprechende Entschädigung ja bereits überwiesen hat.

Rote Köpfe in Schaffhausen wegen Reglement

Es gibt jedoch ein Reglement, welches in der Munotstadt für rote Köpfe sorgt: Wechselt der Spieler innerhalb einer gewissen Frist in die Super League, wird nochmals ein Betrag fällig.

So kommt es dann auch. Der FC Wil wittert die Chance, fordert nochmals Geld für Breitenmoser. Diesmal aber vom FC Thun und neu sechsstellig. Notabene für einen Spieler, den man einen Monat vor Vertragsende aus der ersten Mannschaft verbannt und abserviert hat.

Kopfschütteln, weil es um die Moral geht

Der Fall entwickelt sich zum Rechtsstreit und sorgt für Kopfschütteln. Der FC Wil muss seine Forderung beim FC Thun einholen. Die Berner Oberländer könnten dann Regress beim FC Schaffhausen nehmen.

Doch weder die Thuner noch die Schaffhauser sehen ein, weshalb für Breitenmoser nochmals Geld bezahlt werden soll. Es geht um die Moral.

Beide Vereine schweigen: Der FC Thun und der FC Schaffhausen wollen sich auf Anfrage nicht zum laufenden Verfahren äussern.

FC Wil Maurice Weber
Maurice Weber ist Präsident des FC Wil. - keystone / Screenshot FC Wil

Die Frage stellt sich: Ist der FC Wil hier etwas zu geldgierig? Nau.ch hat bei Präsident Maurice Weber nachgefragt. Weber hat sehr offen über diesen Fall gesprochen, jedoch alle Aussagen wieder zurückgezogen. Auch hier mit der Begründung, dass es sich um ein laufendes Verfahren handle.

Rechtlich gesehen soll der FC Wil auf der sicheren Seite sein. Ein fader Beigeschmack bleibt. Das letzte Wort hat nun das oberste Sportgericht CAS.

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