Andrej Kramaric ist auch ohne eigenes Tor der Hoffenheimer Matchwinner in Augsburg. An allen vier Treffern ist der Kroate beteiligt. Die Gäste feiern vor über 9000 Zuschauern eine Party.
Die Hoffenheimer feiern das 1:0 von Jacob Bruun Larsen (l). Foto: Matthias Balk/dpa
Die Hoffenheimer feiern das 1:0 von Jacob Bruun Larsen (l). Foto: Matthias Balk/dpa - dpa-infocom GmbH
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Andrej Kramaric war auch ohne eigenes Tor der umjubelte Matchwinner.

Bei der lange ersehnten Rückkehr der Fans ins Augsburger Stadion wurde der 30 Jahre alte Kroate zum Spielverderber für den FCA, der zum Bundesligastart die Fussball-Party auf dem Platz den Gästen überlassen musste.

Angeführt vom dreifachen Torvorbereiter Kramaric gewann die reifer auftretende TSG vor 9124 Zuschauern am Ende hoch mit 4:0 (1:0). «Wir haben zugestochen», lobte 1899-Trainer Sebastian Hoeness die Effizienz. Er hob die «Teamleistung» hervor, rühmte aber auch Kramaric, der «Aussergewöhnliches» geleistet habe.

Jacob Bruun Larsen (37. Minute), die Einwechselspieler Sargis Adamyan (79.) und Georginio Rutter (87.) sowie Sebastian Rudy (90.+5) liessen Hoeness am Spielfeldrand ausgelassen jubeln. Hoffenheim spielte bei hohen Temperaturen am Samstag ganz cool und am Ende brillant auf. Der FCA brach auseinander und liess sich abschiessen. «Es ist bitter, 4:0 zu verlieren», stöhnte FCA-Coach Markus Weinzierl. «Das darf nicht passieren», sagte Kapitän Jeffrey Gouweleeuw. Und Torwart Rafal Gikiewicz berichtete von einer «toten Stimmung» in der Kabine.

Augsburg aggressiv, aber unpräzise

Nach einer fast kompletten Heimspiel-Saison ohne Publikum wirkte die Rückkehr der anfeuernden Fans beflügelnd auf für die Spieler. Die Augsburger - mit dem sieben Millionen Euro teuren U21-Europameister Niklas Dorsch als einzigem Neuzugang in der Startelf - versuchten es mit typischem Weinzierl-Fussball: Aggressiv im Zweikampf und im Vorwärtsgang schnörkellos, mit Tempo und langen Bällen.

In Tornähe fehlte meist die Präzision, auch im Abschluss. Ruben Vargas spitzelte den Ball nach einem feinem Pass von Fredrik Jensen in den Strafraum knapp am Tor vorbei (22.). «Wenn wir in Führung gehen, war alles richtig», haderte Weinzierl. Jensen verzog zudem nach einer feinen Ablage von Florian Niederlechner (45.).

Die Hoffenheimer brauchten etwas Anlaufzeit. Kramaric zwang FCA-Torwart Rafal Gikiewwicz zu einer ersten Parade (35.). Kurz darauf flankte der Kroate vom rechten Flügel. FCA-Verteidiger Robert Gumny stand schlecht, in seinem Rücken köpfte Bruun Larsen ins Tor. «Das ist geil, mit Andrej zu zocken», sagte der Torschütze.

Erwartungsgemäss erzeugten die Augsburger nach der Pause viel Druck, gingen mehr ins Risiko. Hoeness wechselte rasch Neuzugang David Raum aus, dem - schon verwarnt - ein Platzverweis drohte (52.).

TSG nutzt offene Räume

Die Hektik nahm zu. Vehement forderten die FCA-Profis etwa einen Handelfmeter, Schiedsrichter Felix Brych winkte aber energisch ab (60.). Weinzierl brachte frische Offensivkräfte und wechselte auch den von Hertha BSC ausgeliehenen U21-Europameister Arne Maier ein.

Hoffenheim nutzte aber nun die offenen Räume bei den Kontern. Kramaric verpasste das vorentscheidende 2:0 noch, als er im Strafraum frei zum Abschluss kam, aber Gikiewicz grandios hielt (76.). Kurz darauf war es aber so weit: Kramaric spielte Adamyan im Strafraum frei. «Ich hatte beim Tor den einfacheren Job als Andrej, der den Ball durch die Bayern steckt. Mit ihm macht es sehr viel Spass», sagte Adamyan. Das 3:0 des 19 Jahre alten Rutter und das 4:0 von Ex-Nationalspieler Rudy waren eine doppelte Zugabe. Beim letzten Treffer spielte Kramaric ausnahmsweise nur den vorletzten Pass.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Markus WeinzierlSebastian RudyFelix BrychTrainerStadion