Zweite Mannschaften in 2.Liga: Clubs kontern Bayern-Vorstoss
Die Bayern in beiden Bundesligen? Geht es nach Präsident Hainer, sollte darüber diskutiert werden, ob Reserve-Teams künftig in der 2. Bundesliga spielen dürfen. Zustimmung gibt es dafür kaum.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Aufstiegsregelung für Zweitvertretungen bleibt umstritten.
- Bayern München wird wohl keine Mehrheit finden.
In der Debatte über eine neue Aufstiegsregelung für Zweitvertretungen wird der FC Bayern München wohl keine Mehrheit finden.
Nach dem Vorstoss von Präsident Herbert Hainer mehrt sich von der Fussball-Bundesliga bis zur 3. Liga die Kritik an der Idee. Hainer hatte den Plan aufgeworfen, die Reserve-Teams der Bundesligisten künftig in der 2. Liga starten zu lassen. Bisher ist die 3. Liga das Maximum.
«Ich habe allergrössten Respekt vor Herbert Hainer, aber diesen Vorschlag kann ich überhaupt nicht unterstützen. Die 1. und 2. Bundesliga müssen den Lizenzmannschaften der Profivereine vorbehalten sein und nicht den Zweitvertretungen - gerade und auch im Interesse der Zweitligisten», sagte Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider gegenüber der «Sportschau». Die 3. Liga habe sich als höchste Spielklasse für Reserve-Teams bewahrt.
Auch bei Drittligist Waldhof Mannheim stiess Hainers Idee auf Ablehnung. «Sollte man Zweitvertretungen in der 2. Bundesliga zulassen, werden die Investitionen in die Zweitvertretungen in der Regionalliga und 3. Liga steigen, da man die Zweitvertretung gerne in der 2. Bundesliga platzieren möchte», sagte Geschäftsführer Markus Kompp der Deutschen Presse-Agentur. «Dies kann nicht im Interesse der Liga, der Spannung und des sportlichen Wettbewerbs sein.» Die Aufstiegsmöglichkeit für Traditionsvereine an der Schwelle zum Profifussball würde dadurch «ungleich schwerer werden und die Schere zwischen den Vereinen mittelfristig noch grösser.»
Hainer hatte die Frage aufgeworfen, «warum denn nicht» zwei Mannschaften eines Clubs in Liga eins und zwei spielen könnten. In Spanien zum Beispiel darf die Zweitvertretung eines Erstligisten in der Klasse direkt darunter starten. «Ein Leistungssportler strebt nach dem Maximum – und will aufsteigen, wenn er aufsteigen kann. Ich denke, dass man sich da in Deutschland durchaus mal Gedanken machen sollte», sagte Hainer im aktuellen Vereinsmagazin «51». Bayern II war in der abgelaufenen Drittliga-Saison Meister als Aufsteiger geworden, muss aber in der Klasse bleiben.