In der Stadt Genf steht die geplante Cité de la Musique auf wackligen Beinen. Die Stimmberechtigten lehnten das Projekt mit 50,6 Prozent Nein ab, basierend auf 96 Prozent der ausgezählten Stimmen. Das Votum ist allerdings nicht bindend.
stadt genf
Die Stadt Genf von oben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Quartierplan für die Cité de la Musique wurde sowohl von den Grünen, der äussersten Linken als auch von der SVP mit dem Referendum bekämpft.
Ad

Die Gegner betrachteten das Projekt als überrissen und sie kritisierten, dass dafür ein altes Herrenhaus und Bäume geopfert werden müssen.

Auch in Kulturkreisen war das Projekt umstritten. Während sich die einen begeistert zeigten, dass in der Rhonestadt ein neuer kultureller Raum entstehen soll, herrschten auf der anderen Seite Bedenken, dass eine «Monokultur» zu Gunsten klassischer Musik und zum Nachteil anderer Musikrichtungen gefördert würde.

Nach den Plänen der Stadt Genf soll in der Nähe der Vereinten Nationen ein Glasgebäude errichtet werden, das das Orchestre de la Suisse Romande und die Hochschule für Musik beherbergen soll. Herzstück bildet ein Konzertsaal mit 1580 Plätzen.

Der Bau dieses Musikviertels wird auf 300 Millionen Franken geschätzt. Finanziert werden soll das Projekt durch private Beiträge und durch den Bund. Die jährlichen Betriebskosten werden auf 3,5 Millionen Franken geschätzt.

Die Abstimmung ist nicht bindend. Der Kanton Genf hat das letzte Wort bei der Ausgestaltung der Zonenpläne. Es ist also durchaus denkbar, dass sich der Genfer Staatsrat über das Votum hinweg setzt. Die Stimmbeteiligung lag bei rund 40 Prozent.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

AbstimmungFranken