Nach der Festnahme des Oppositionsführers Ousmane Sonko kommt es im Senegal zu schweren Unruhen. Mehrere Menschen starben bereits.
Senegal
Demonstranten während eines Protestes gegen die Verhaftung des Oppositionsführers und ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Ousmane Sonko in der Nähe des Justizpalastes in Dakar, Senegal. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Oppositionsführer Ousmane Sonko wurde wegen Störung öffentlicher Ordnung festgenommen.
  • Im Senegal kam es daraufhin zu Ausschreitungen.

Nach der Festnahme des Oppositionsführers Ousmane Sonko im Senegal kommt es seit Tagen zu Ausschreitungen. Der 46-Jähriger muss wegen Störung der öffentlichen Ordnung in Gewahrsam bleiben.

In der Hauptstadt Dakar lieferten sich am Freitag hunderte junge Menschen Strassenkämpfe mit Polizisten. Sie errichteten Barrikaden aus brennenden Reifen und schleuderten unter anderem Steine gegen die Einsatzkräfte, die Tränengas einsetzten.

Ein Gericht entschied am Freitag, dass Sonko wegen Störung der öffentlichen Ordnung in Gewahrsam bleiben müsse. Sonko, dritter bei der Präsidentenwahl 2019, war am Mittwoch auf dem Weg zum Gericht festgenommen worden. Dort hatte er zu Vergewaltigungsvorwürfen Stellung nehmen sollen.

Drei Menschen kamen ums Leben

Daraufhin kam es in der Hauptstadt und in anderen Städten des Landes zu Plünderungen und Ausschreitungen. Berichten zufolge kamen dabei mehrere Menschen ums Leben.

senegal ousmane sonko
Nach der Festnahme von Ousmane Sonko kam es 2021 im Senegal zu Protesten. - Keystone

Der besonders bei jungen Menschen beliebte Sonko gilt als Widersacher von Präsident Macky Sall. Der 46-jährige Muslim ist Chef der oppositionellen Pastef-Partei.

Im vergangenen Monat hatte eine Angestellte einer Arzt-Praxis Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn erhoben. Sonko weist dies als Versuch Salls zurück, ihn politisch diskreditieren zu wollen.

Senegal galt als Vorbild für Stabilität in Westafrika

Der Senegal galt bislang als Vorbild für Stabilität in Westafrika. Es gab drei friedliche Machtwechsel in den Jahren 2000, 2012 und 2019, ein Putsch blieb dem Land erspart. Ausserdem blieb das mehrheitlich muslimische Land von islamistischen Anschlägen weitgehend verschont.

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