In Bulgarien droht die Partei des langjährigen und zurückgetretenen Regierungschefs Borissow eine Niederlage. Eine Protestpartei liegt aktuell vorne.
Stärkste Kraft könnte die Protestpartei ITN werden
Stärkste Kraft könnte die Protestpartei ITN werden - AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Bulgariens Regierungspartei droht, ihre Macht im Parlament zu verlieren.
  • Bei den Wahlen liegt sie hinter einer Protestpartei zurück.
  • Vor den Wahlen ist der langjährige Regierungschef Borissow nach Protesten zurückgetreten.

In Bulgarien findet am Sonntag eine vorgezogene Parlamentswahl statt. Der Gerb-Partei des langjährigen Regierungschefs Boiko Borissow, der im Frühjahr zurückgetreten war, droht bei dem Urnengang eine Niederlage. Gleichauf mit Gerb lag in Umfragen zuletzt die Protestpartei ITN des Sängers und Satirikers Slawi Trifonow mit 21 Prozent. Auch andere regierungskritische Bündnisse dürften ins Parlament in Sofia einziehen.

boiko borissow
Boiko Borissow, Ministerpräsident von Bulgarien, tritt zurück. - sda - Keystone/dpa/Sina Schuldt

Die Neuwahl war nach einer fehlgeschlagenen Regierungsbildung infolge der regulären Parlamentswahl im April nötig geworden. Bereits bei dieser Abstimmung hatte Gerb deutlich an Zuspruch eingebüsst, war aber mit gut 26 Prozent stärkste Kraft geblieben. Als Reaktion auf das schlechte Wahlergebnis trat Borissow zurück. Er war in Bulgarien seit 2009 fast durchgehend an der Macht gewesen.

Gegen mehrere Korruptionsaffären der Regierung und ihr Corona-Management hatte es im Sommer des vergangenen Jahres Massenproteste gegeben.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

AbstimmungParlamentRegierungCoronavirus