Mona al-Kurd kämpft gegen Zwangsräumungen in Ost-Jerusalem – nun wurde die Aktivistin von israelischen Polizisten verhaftet.
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Mona al-Kurd bei einer Demonstration. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • In Jerusalem ist eine palästinensische Aktivistin festgenommen worden.
  • Sie und ihr Zwillingsbruder hatten das Vorgehen der israelischen Behörden kritisiert.
  • Dabei ging es um Zwangsräumungen von Wohnungen in Ost-Jerusalem.
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Die israelische Polizei hat eine bekannte palästinensische Aktivistin festgenommen, die gegen die Zwangsräumung von Wohnungen in Ost-Jerusalem kämpft.

Die 23-jährige Mona al-Kurd sei am Sonntag von der Polizei abgeführt und zu einer Polizeiwache gebracht worden, sagte ihr Vater der Nachrichtenagentur AFP. Für ihren Zwillingsbruder Mohammed hätten die Beamten eine Vorladung hinterlassen.

Auf im Internet verbreiteten und vielfach geteilten Video-Aufnahmen ist zu sehen, wie Mona al-Kurd in Handschellen von Polizisten aus ihrem Haus in Ost-Jerusalem abgeführt wird. Dieses liegt im Stadtteil Scheich Dscharrah, wo rund 30 Palästinensern die Zwangsräumung aus ihren von Israelis beanspruchten Wohnungen droht.

Räumungsklage verursachte massive Spannungen

Die Räumungsklage hatte massive Spannungen ausgelöst, an denen sich im vergangenen Monat schliesslich der elftägige bewaffnete Konflikt zwischen Israel und militanten Palästinensern entzündete. Dabei wurden mehr als 250 Menschen getötet und mehr als 2000 weitere verletzt, die meisten von ihnen Palästinenser.

Israelisches Militär
Israelisches Militär wartet auf ihren Einsatz. (Archivbild) - Keystone

Zu den von Zwangsräumung bedrohten palästinensischen Familien in Ost-Jerusalem gehört auch die von Mona und Mohammed al-Kurd. Die Zwillinge hatten im Internet gegen das Vorgehen der israelischen Behörden mobil gemacht, ihnen folgen auf Instagram und Twitter inzwischen insgesamt mehr als eine halbe Million Menschen.

Ihr Vater sagte AFP vor der Polizeiwache, auf die seine Tochter gebracht wurde, die Polizei wolle mit der Aktion «die Eltern einschüchtern, denn es war unsere Jugend, die die Stimme des Viertels hörbar gemacht hat».

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