Der international bekannte iranische Filmregisseur Jafar Panahi ist nach sieben Monaten Haft auf Kaution freigelassen worden.
Der preisgekrönte iranische Filmemacher und Berlinale-Gewinner Jafar Panahi
Der preisgekrönte iranische Filmemacher und Berlinale-Gewinner Jafar Panahi - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Berlinale-Preisträger war zuvor in den Hungerstreik getreten.

Panahi sei «zwei Tage nach Beginn seines Hungerstreiks für die Freiheit» aus dem berüchtigten Teheraner Ewin-Gefängnis entlassen worden, teilte die Menschenrechtsorganisation Center for Human Rights in Iran (CHRI) mit Sitz in den USA am Freitag im Onlinedienst Twitter mit.

Die iranische Zeitung «Schargh» veröffentlichte ein Bild des 62-Jährigen, auf dem er jubelnd einen Unterstützer umarmt. Aus Protest gegen seine Inhaftierung war Panahi am Mittwoch in den Hungerstreik getreten. Wie so viele andere im Iran inhaftierte Menschen habe er keine andere Wahl, als «mit meinem wertvollsten Besitz zu protestieren – mit meinem Leben», erklärte Panahi in einer am Donnerstag von seiner Frau veröffentlichten Stellungnahme.

Der international bekannte Regisseur war im Juli vergangenen Jahres in Teheran festgenommen worden, als er der Gerichtsanhörung eines befreundeten Kollegen beiwohnte, der bereits in Haft sass. Die Justiz entschied daraufhin, dass Panahi eine bereits 2010 wegen «Propaganda» gegen die Regierung verhängte sechsjährige Haftstrafe antreten müsse. Die Entscheidung war international scharf kritisiert worden.

Panahi zählt zu den bekanntesten iranischen Filmemachern. Beim Filmfestival in Venedig im Jahr 2000 hatte er den Goldenen Löwen für «Der Kreis» erhalten. Mit dem heimlich gedrehten Film «Taxi Teheran» gewann er 2015 den Goldenen Bären der Berlinale, konnte aber nicht zur Preisverleihung anreisen. 2018 wurde sein Film «Drei Gesichter» in Cannes mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet.

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