Iran hat US Angebote für Treffen in Afghanistan abgelehnt
Die USA sollen laut dem Iran um ein Gespräch mit dem Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats des Irans, Ali Schamchani, gebeten haben. Dieser lehnt aber ab.

Das Wichtigste in Kürze
- Die USA haben das Atomabkommen von 2015 aufgekündigt.
- Irans Präsident wäre für ein Treffen bereit, würde dieses wieder anerkannt werden.
Der Iran hat behauptet, zwei Anfragen der USA nach einem Treffen mit einem iranischen Regierungsvertreter abgelehnt zu haben. Demnach sollen die Amerikaner vergangene Woche um ein Gespräch mit dem Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats des Irans, Ali Schamchani, in Afghanistan gebeten haben. «Während meiner Reise nach Afghanistan letzte Woche haben die Amerikaner über zwei Mittelsmänner zweimal um ein Treffen gebeten», sagte Schamchani heute Montag.
«Ihnen wurde klar und deutlich mitgeteilt, dass sich kein iranischer Politiker je mit Vertretern einer unzuverlässigen Regierung wie der derzeitigen in den USA treffen und verhandeln würde», sagte Schamchani nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA.
Acht Angebote abgelehnt
Im eskalierenden Streit mit Teheran hatte US-Präsident Donald Trump im vergangenen Sommer öffentlich die Bereitschaft für ein Treffen mit der iranischen Führung erklärt, war davon später aber wieder abgerückt. Laut iranischem Präsidialamt gab es bereits acht Angebote für ein Gespräch, die der Iran aber jedes Mal abgelehnt habe.
Irans Präsident Hassan Ruhani selbst hat mehrmals betont, dass er ein Treffen mit Trump nicht ausschliessen würde – aber Bedingungen habe. In allererster Linie solle Trump seinen Austritt aus dem Atomabkommen mit dem Iran revidieren, das Abkommen von 2015 wieder anerkennen und die Wirtschaftssanktionen gegen den Iran aufheben.
Wegen der von den USA verhängten Sanktionen steckt der Iran seit Monaten in einer akuten Wirtschaftskrise. Die nationale Währung hat über 60 Prozent an Wert verloren, die Inflationsrate ist drastisch gestiegen. Nach Einschätzung von Beobachtern könnte sich die Krise in den kommenden Monaten weiter verschlimmern – besonders wenn die Sanktionen den Ölexport, die Haupteinnahmequelle des Landes, treffen sollten. Die gleichen Beobachter sind der Auffassung, dass eine Lösung nur über diplomatische Kanäle machbar ist. Demnach müsste sich Teheran früher oder später auf Gespräche mit der Trump-Regierung einlassen.