Schwuchtel. So schwul. Beleidigungen gegen homosexuelle Menschen sind noch immer allgegenwärtig. Einigen YB-Fans geht dies gehörig gegen den Strich. Wie gehen sie aktiv gegen Homophobie vor? Nau fragte im Vorfeld des Cup-Viertelfinals der Gelbschwarzen gegen St. Gallen nach.
Nau fragt im Vorfeld des Cupviertelfinals der Gelbschwarzen gegen St. Gallen nach. - nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit diesem Sommer gibt es die YB-Fans gegen Homophobie.
  • Homosexualität wird noch immer gesellschaftlich stigmatisiert.
  • Der Ständerat findet nach wie vor, dass homosexuelle Männer ein Jahr lang auf Sex verzichten müssen, um Blut zu spenden zu dürfen.

Gesellschaftliches Problem

«Würde sich ein Profifussballer outen, würde die Öffentlichkeit sich auf ihn stürzen», meint Killian Ochsner. Dass dies noch immer zu Schlagzeilen, wenn nicht gar zu einem Skandal führen würde, liege definitiv an unserer Gesellschaft. «Es ist doch keine Schande jemanden zu lieben», bringt es Matthias Häberlin auf den Punkt.

Ständerat schränkt homosexuelle Männer weiterhin ein

Der Ständerat entschied diese Woche, dass nur homosexuelle Männer, die mindestens ein Jahr lang keinen Sex hatten, die Erlaubnis erhalten, Blut spenden zu dürfen. Überhaupt dürfen homosexuelle Männer erst seit Juli dieses Jahres Blut spenden.

Seit dem Sommer 2017 engagieren sich neben den schwul-lesbischen «Wankdorf Junxx» auch heterosexuelle Menschen aktiv gegen Homophobie, insbesondere im Fussball. «YB-Fans gegen Homophobie» steht auf dem Pullover von Matthias Häberlin. Zusammen mit seinem Kollegen Killian Ochsner und anderen steht er fest hinter dem Slogan.

Zivilcourage zeigen

Beide finden es sehr bedauernswert, dass Homosexualität noch immer solch ein grosses Thema ist. Zivilcourage sei äussert wichtig. Wehrt sich niemand dagegen, werde sich auch in Zukunft nichts ändern. Europaweit sei noch immer kein einziger Fall bekannt, in dem sich ein homosexueller, noch aktiv spielender Fussballprofi geoutet hätte. Dabei müsste es rein statistisch in jedem Fussballclub mindestens einen homosexuellen Spieler geben, so die beiden YB-Fans.

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