Das Bildungsprogramm «Smartfeld» will Kinder, Jugendliche und Lehrpersonen für die Herausforderungen des digitalen Zeitalters fit machen. Am Montag wurde die Plattform in St. Gallen lanciert. Bundeskanzler Walter Thurnherr wies in seiner Grussrede auf die Bedeutung der MINT-Fächer hin.
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Kinder sollten früher an physikalische Vorgänge, Pflanzenkunde und Technik herangeführt werden. Derzeit werden in der Schweiz die MINT-Fächer im internationalen Vergleich zu spät und zu wenig gefördert. Ein Fachkräftemangel in entsprechenden Berufen zeichnet sich ab.

Dieses Fazit zogen im Juni die Akademien der Wissenschaften Schweiz, welche die Angebote hierzulande in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) in den Jahren 2013 bis 2016 analysiert hatten.

In St. Gallen sollen die MINT-Kompetenzen künftig gezielt gefördert werden. Mit dem Start des neuen Schuljahrs nimmt das interdisziplinäre Bildungsprogramm «Smartfeld» in unmittelbarer Nachbarschaft zur Empa St. Gallen ihren Betrieb auf.

Interesse an MINT-Fächern wecken

Das Programm soll sowohl Lehrpersonen als auch Kindern und Jugendlichen einen didaktisch gestützten Zugang zur Digitalisierung im MINT-Kontext ermöglichen. Damit knüpfe «Smartfeld» nahtlos an den Lehrplan 21 an, der zum einen die Aneignung neuer schulischer Kompetenzen (Medien und Informatik) vorsieht, aber auch fordere, dass die Schülerinnen und Schüler ihr neu erworbenes Wissen in einem inspirierenden Lernumfeld lösungsorientiert anwenden können, schrieb der Verein «Startfeld», der das Programm initiierte, in einer Mitteilung.

Bundeskanzler Walter Thurherr überbrachte am Montagnachmittag an der offiziellen Eröffnung ein Grusswort aus Bern. Mit der Initiative «Smartfeld» eröffne sich nun eine Möglichkeit, das Interesse an den MINT-Fächern zu wecken und zu verstärken.

Regierungsrat Stefan Kölliker nannte «Smartfeld» einen Glücksfall für den Kanton St. Gallen. Das Bildungsprogramm und die IT-Bildungsoffensive des Kantons ergänzten sich. «Wir stellen die Weichen für eine moderne Bildungslandschaft», sagte der Vorsteher des St. Galler Bildungsdepartements.

High-Tech-Textilien herstellen

Junge Menschen sollen in spielerischer Weise mit Jungunternehmern in technologienahen Bereichen in Berührung kommen, erläuterte Hans Altherr, Präsident des Vereins «Startfeld», das Konzept. Das offizielle Programm startet Mitte September. Es richtet sich an Kinder und Jugendliche von der Primarschule bis zur Sekundarstufe II sowie an Lehrpersonen.

Das erste Schwerpunktthema sind «smarte Textilien». Dabei spiele die Kreativität in Natur und Technik eine bedeutende Rolle, hiess es weiter. In einem Tagesworkshop für Schulklassen werden einfache T-Shirts in High-Tech-Textilien mit LED-Funktionen umgewandelt.

"Die Digitalisierung verändert die ganze Bildungslandschaft», sagte Ulrike Landfester, Prorektorin der Universität St. Gallen. Das Programm sei eine ideale Plattform dafür, Digitalisierung und Unternehmertum miteinander zu verbinden.

Jungunternehmer fördern

Der Verein «Startfeld» ist eine Plattform für Innovationen und Unternehmensgründungen in der Ostschweiz. Das Netzwerk wurde 2010 gemeinsam mit der Universität St. Gallen, der Fachhochschule St. Gallen, der Empa sowie der Stadt St. Gallen gegründet. Peter Frischknecht, der an der Empa sieben Jahre Start-up-Firmen betreute, ist seit September 2011 Geschäftsführer von «Startfeld».

Beim Programm «Smartfeld» sind zudem die Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs, die Pädagogische Hochschule St. Gallen und zahlreiche lokale Akteure mit im Boot.

-Mitteilung der SDA (mis)

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