Mit unpassenden Song-Titeln wirbt das Berner Restaurant «The Beef». Tierrechtler finden die Sprüche «zynisch und geschmacklos».
The Beef provoziert mit frechen Sprüchen.
The Beef provoziert mit frechen Sprüchen. - Leserfoto

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Berner Restaurant wirbt mit Songtiteln für seine Fleischprodukte.
  • Die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus hält die Slogans für «zynisch und geschmacklos»
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«Bei uns müssen die Elche bestimmt nicht frieren.» Das steht nicht an den Toren des Berner Tierparks
Dählhölzli, sondern im Schaufenster von «The Beef». Ein beliebtes Restaurant unter Berner Fleischliebhabern.

Auch andere Sprüche sind auf Plakaten abgedruckt. «The final Countdown». Drüber zwei Beile. Und unter einem Kuh-Kopf steht: «I was made for loving you.» Beides bekannte Songtitel, die im Fall von «The Beef» klar Bezug auf Fleischproduktion und -konsum haben.

Bei der Tierrechtsorganisation Tier im Fokus kommen die Sprüche gar nicht gut an. «Die Slogans sind geschmacklos und zynisch», findet Präsident Tobias Sennhauser. «Sie sollen die Leute unterhalten und sie von der Gewalt ablenken, die den Tieren in der Produktion widerfährt.»

Tierrechtler finden die Slogans zynisch.
Tierrechtler finden die Slogans zynisch. - Leserfoto

«Werbung suggeriert Opferbereitschaft»

Für den Tierrechtler romantisiert das Restaurant den Fleischkonsum. «Die Werbung suggeriert eine Opferbereitschaft des Tieres. Doch Tiere wollen leben,
genau wie wir.



Wir haben kein Recht, uns an ihnen zu vergreifen.»

Betrieben wird das Restaurant von Sportgastro, einer Schwestergesellschaft des Berner Hockey-Clubs SCB. Restaurant-Leiter Martin Geiger​ versteht die Kritik nicht: «Die Corporate Identity von The
Beef gibt vor, sämtliche Kommunikationsmittel















grundsätzlich stets
mit einem bekannten Song zu betiteln.»

Auf die Frage, ob die Sprüche den Fleischkonsum romantisieren, geht er nicht ein. Nur so viel: «Bei Sportgastro
wollen wir allen Aspekten der Nachhaltigkeit gerecht werden, insbesondere der
ganzheitlichen Nutzung des Tieres.» Auch arbeite man mit regionalen Bauern zusammen. Geiger verspricht: «Das Rind
wird von der Schnauze bis zum Schwanz inklusive Innereien vollständig verwertet.»

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