Filmregisseurin Ildiko Enyedi sitzt der Schreck ihrer Corona-Erkrankung noch in den Knochen. Die Selbstisolierung nutzte sie, um einen kurzen «Quarantänefilm» zu drehen.
Ildiko Enyedi gewann den Goldenen Bären im Jahr 2017. Foto: picture alliance / Jörg Carstensen/dpa
Ildiko Enyedi gewann den Goldenen Bären im Jahr 2017. Foto: picture alliance / Jörg Carstensen/dpa - dpa-infocom GmbH
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die ungarische Filmregisseurin Ildiko Enyedi, die 2017 mit dem Liebesfilm «Körper und Seele» («Teströl es lelekröl») den Goldenen Bären der Berlinale gewann, hat eine Corona-Erkrankung überstanden.

«Rein physisch verlief die Sache milde, aber ich bin dennoch sehr erschrocken», sagte die 64-Jährige der Wochenzeitung «HVG». «Körper und Seele» handelt von zwei schüchternen Angestellten in einem Budapester Schlachthof, die in aller Langsamkeit ihre Gefühle füreinander entdecken. Für Ungarn war es der erste Goldene Bär seit 42 Jahren. Der Streifen wurde auch für den Oscar nominiert. Wie Enyedi in dem Interview weiter ausführte, hat sie in der coronabedingten Selbstisolierung im Auftrag des Filmfestivals von Thessaloniki einen kurzen «Quarantänefilm» gedreht.

Als von Ungewissheit überschattet bezeichnete sie den Kinostart für ihren jüngsten Film «Die Geschichte meiner Frau» mit der Französin Léa Seydoux in der Hauptrolle. Die Dreharbeiten seien abgeschlossen, derzeit laufe die Nachbearbeitung. Wegen der Absage der grossen Filmfestivals sei nicht klar, wie der Film präsentiert werden könne.

Enyedi ist mit dem deutschen Germanisten und Publizisten Wilhelm Droste (67) verheiratet, mit dem sie in Budapest zusammenlebt. Einer Ansteckung mit dem Coronavirus entging er, weil er vorübergehend in eine andere Wohnung ziehen konnte, wie Enyedi sagte. Hingegen seien auch ihre Tochter und deren Freund erkrankt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Coronavirus