Der Amateur-Fussball ist zurück. Endlich dürfen auch die Fussballer, die eine Profikarriere (knapp) verpasst haben, wieder auf die Fussballplätze der Provinz.
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Symbolbild - Keystone
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Und wie der Amateurfussball halt so ist, beginnt das Spiel auch mit einer Episode, die es nur bei den Amateuren gibt. Weil der Schiedsrichter nicht auftauchte, brauchte es einen anderen Unparteiischen. Zum Glück war Schiedsrichter-Inspizient Stefan Käppeli vor Ort. Dieser fuhr nach Hause, holte im Estrich seine längst verstaute Schiedsrichter-Ausrüstung aus seiner Aktivzeit und pfiff das Spiel anschliessend mit 20-minütiger Verspätung an. Er löste diese schwierige Aufgabe in einem intensiven Spiel bravourös. Herzlichen Dank nochmals an dieser Stelle, dass er uns mit seinem Einsatz ermöglichte, überhaupt zu spielen.

Als das Spiel bei Nieselregen dann endlich begann, kam unser Zwei ganz gut in die Partie. Oft war der letzte Pass noch zu ungenau oder es fehlte bei den Abschlüssen am Wettkampfglück. Ein Schuss von Osmani verpasste das Tor knapp, eine gefährliche Flanke von Wüst flog an Freund und Feind vorbei.

Dass es die für beide Mannschaft die erste Partie seit Oktober war, zeigte sich nicht nur beim teilweise holprigen Spielaufbau, sondern leider auch bei Verletzungen. Bei Weisslingen musste bereits nach fünf Minuten der erste Spieler vom Feld, bei Wetzikon erwischte es Stettler nach 15 Minuten. Der Innenverteidiger verliess mit Rückenbeschwerden das Feld und muss seine Hoffnung, von Vladimir Petkovic doch noch für die EM aufgeboten zu werden, damit begraben.

Es kam noch schlimmer für Wetzikon

Für Wetzikon kam es nach rund einer halben Stunde noch schlimmer. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung ging es plötzlich schnell: Weisslingen konterte sich vor das Tor, ein geblockter Schuss prallte Andri Kienast vor die Füsse, der zur Gästeführung einschob. Wetzikon zeigte sich ab dem Rückstand ziemlich verunsichert, da kam eine Einzelaktion von Wüst zum richtigen Moment. Der Mittelstürmer wurstelte sich im Strafraum am Gegner vorbei und wurde zu Fall gebracht. Spielertrainer Ramani übernahm die Verantwortung und schob aus 11 Metern souverän ein zum Ausgleich.

In der zweiten Halbzeit war das Vorhaben der Wetziker deutlich: Das Spiel noch komplett drehen und die drei Punkte zu Hause behalten. Die beste Gelegenheit dazu bot sich dem für Stettler eingewechselten Filipovic der nach einer Ecke zlatanesque akrobatisch nur das Lattenkreuz traf. Zu guten Chancen kamen im Verlauf der zweiten Hälfte auch A. Pamuk, Hold und Zappella. Allen fehlte im Abschluss das Glück. Auf der anderen Seite rettete der erneut starke Torhüter Brun nach einem weiteren Weisslinger Gegenangriff. Brun war es auch, der an diesem Tag die meisten erfolgreichen Dribblings abschloss, als er innert weniger Sekunden den gleichen Gegenspieler zweimal hintereinander vernaschte.

Neben den Kontern beschränkte sich Weisslingen mehrheitlich auf lange Bälle. Innenverteidiger R. Schäfer köpfte so viele Bälle hinten raus, man munkelt, dass er mit einem Brummschädel zu Bett ging. Am Resultat änderte sich letztendlich nichts mehr. In einem insgesamt enttäuschenden Spiel müssen sich die Wetziker mit einem Punkt zufriedengeben. Die Chance, es besser zu machen, gibt es am nächsten Sonntag in Bäretswil gegen den FC Hinwil.

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