Der Gemeinderat Stäfa bewilligte am 25. Januar 2022 für die Sanierung der Liegenschaften Goethestrasse 2 und 4 einen Gesamtbetrag von 4,597 Millionen Franken.
Einkaufszentrum an der Goethestrasse in Stäfa.
Einkaufszentrum an der Goethestrasse in Stäfa. - Nau.ch / Simone Imhof
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Wie die Gemeinde Stäfa berichtet, sind die beiden Liegenschaften Goethestrasse 2, erbaut im Jahre 1817 und Goethestrasse 4, erbaut im Jahre 1769 Objekte des Inventars für Schutzobjekte von kommunaler Bedeutung. Der Hauskomplex nimmt mit seinem Standort eine wichtige Stellung im Ortsbild und insbesondere im historisch bedeutsamen Ortsteil «Oberhusen» ein. Sie sind seit Längerem wegen ihres schlechten baulichen Zustands unbewohnt; das Gebäude Goethestrasse 2 wurde jetzt für Asylunterkünfte übergangsmässig geöffnet.

Für die Sanierungsmassnahmen der Liegenschaften Goethestrasse 2 und 4 bewilligte der Gemeinderat am 2. Oktober 2018 zwei Verpflichtungskredite von insgesamt 2,24 Millionen Franken als gebundene Ausgabe. Als Ersatz für die Wärmeerzeugung inklusive Verteilung genehmigte der Gemeinderat am 28. Januar 2020 zudem einen Wärmeverbund der Liegenschaften Goethestrasse 2, 4 und 6 mittels bivalenter Holzschnitzelheizung mit Notfall-Gasheizkessel mit Kosten in der Höhe von 234'000 Franken für die beiden Liegenschaften Goethestrasse 2 und 4.

Höhere Sanierungskosten als vorgesehen

Im Anschluss an die bewilligte Sanierung wurden Sondierungen an den Gebäuden gemacht. Diese ergaben ein genaueres Bild zur Bausubstanz, zum Baugrund und den dadurch erforderlichen Massnahmen (Statik, Brandschutz, Schallschutz, energetische Ertüchtigungen). Die Sondierungen zeigten einen teilweise maroden Zustand, der unter anderem auch dadurch entstand, dass in den letzten dreissig Jahren die beiden Gebäude nicht oder nur sehr geringfügig unterhalten wurden. Die Sondierungen führten zu einer wesentlichen Erhöhung des Kostenvoranschlags um rund 72 Prozent respektive 1,96 Millionen Franken. Zusammen mit den 2018 bewilligten Krediten ergaben sich so Gesamtkosten von neu 4,66 Millionen Franken.

Ein Verkauf der Liegenschaften blieb erfolgslos

Eine Sanierung in diesem Umfang wollte der Gemeinderat nicht freigeben, ohne die Option eines Verkaufs zu prüfen. Als Mindestverkaufspreis hat er für das Haus Nummer 2 einen Betrag von 1,2 Millionen Franken und für das Haus Nummer 4 einen solchen von 840'000 Franken festgelegt. Der Zuschlag sollte an die Meistbietenden erfolgen. Ende April 2021 wurde der Verkauf eröffnet. Nach über 400 Interessensmeldungen verblieben am Ende keine ernsthaften Kaufsangebote oder lediglich solche, die weit unter den Mindestverkaufspreisen lagen und deswegen nicht weiter in Betracht kommen.

Der Gemeinderat hat eine Totalsanierung genehmigt

Der Gemeinderat entschied darum, die Option Verkauf abzubrechen und die ursprünglich geplante Sanierung der beiden Liegenschaften wieder aufzunehmen. Am 25. Januar 2022 bewilligte er als gebundene Ausgabe für die Totalsanierung der Liegenschaft Goethestrasse 2 einen Betrag von 2,453 Millionen Franken und für die Liegenschaft Goethestrasse 4 einen solchen von 2,144 Millionen Franken.

Im Rahmen der Sanierung werden praktisch keine baulichen Änderungen vorgenommen, sondern der vorhandene Baukörper nach den Regeln der Baukunst instand gestellt. Aufgrund ihrer Klassifizierung als denkmalpflegerische Schutzobjekte besteht einerseits eine gesetzliche Selbstbindung der Gemeinde als öffentlicher Eigentümer und andererseits ein wesentliches öffentliches Interesse an der ungeschmälerten Erhaltung der Objekte. Nach Abschluss der Sanierung werden die Wohnungen in den beiden Objekten zu marktkonformen Konditionen vermietet.

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