Die Solothurner Gemeinden sollen ab dem Jahr 2024 ein Angebot der frühen Sprachförderung für Kleinkinder einführen müssen.
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Der Solothurner Regierungsrat. (Symbolbild) - Keystone
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Auf diese Weise will der Regierungsrat die Chancengleichheit der Kinder in der Vorschule stärken. Der Vorschlag geht in eine Vernehmlassung.

Das vom Regierungsrat vorgelegte Modell basiert auf einem Pilotprojekt, wie die Staatskanzlei Solothurn am Dienstag, 22. November 2022, mitteilte.

Dieses sei von 2017 bis 2019 in den vier Gemeinden und Regionen Dorneckberg, Dulliken, Olten und Solothurn erfolgreich getestet worden.

Der Besuch der Angebote soll freiwillig sein

Damit diese Sprachförderung im gesamten Kanton angeboten werden kann, soll das Sozialgesetz geändert werden. Der Besuch der Angebote soll gemäss Regierungsrat für die Kinder freiwillig sein.

Die frühe Sprachförderung liegt im Kompetenzbereich der Gemeinden. Diese sollen daher auch die Kosten für das Angebot tragen.

Der Kanton will die Kosten für die Erhebung der Deutschkenntnisse übernehmen.

Die Gemeinden sollen von den Eltern einen Beitrag gemäss ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit verlangen können, wie der Regierungsrat weiter vorschlägt.

Die Förderung soll in erster Linie in Spielgruppen stattfinden

Welche Kinder einen Förderbedarf aufweisen, können die Gemeinden mit einem Fragebogen ermitteln, der vom Kanton zur Verfügung gestellt wird.

Die Erhebung der Deutschkenntnisse soll bei allen Kindern 18 Monate vor Eintritt in den Kindergarten erfolgen.

Für diejenigen Kinder, bei denen ein Sprachförderbedarf festgestellt wird, soll gemäss Vorschlag des Regierungsrats ein Angebot der frühen Sprachförderung an zwei Halbtagen pro Woche zur Verfügung stehen.

Die Förderung soll in erster Linie in Spielgruppen stattfinden, alternativ ist dies auch in Kindertagesstätten möglich.

Ein Jahr vor dem Kindergarten Deutsch lernen

Kinder, die beim Eintritt in den Kindergarten noch besonders mit dem Lernen von Deutsch beschäftigt seien, verpassten einen grossen Teil der anderen Lerninhalte.

Das könne sich negativ auf ihren Schulerfolg auswirken, betont der Regierungsrat.

Mit der frühen Sprachförderung solle es den Kindern deshalb ermöglicht werden, bereits ein Jahr vor dem Kindergarten Deutsch zu lernen.

Damit will der Regierungsrat die Chancengleichheit der Kinder mit Sprachförderbedarf erhöhen. Zudem würden nachweislich auch die Folgekosten, beispielsweise für besondere Bildungsmassnahmen, reduziert.

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