Integration von Sozialhilfeklienten und -klientinnen ist in Muri und Gümligen ein wichtiges Anliegen. Die Sozialhilfekommission kann erste Erfolge vorweisen.
Muri-Gümligen Sozialkommission
V.l.: Christian Roth (Stellenvermittler und Akquisition, Farb AG), Mario Mutzner (Leiter Sozialdienst der Gemeinde Muri b. Bern), Bettina Legler (Initiantin und Mitglied der Sozialkommission) und Martin Häusermann (Präsident der Sozialkommission). - pp

Die Sozialkommission befasst sich, nebst einigen anderen Themen, schon längere Zeit mit dem Thema der «berufliche Integration von Sozialhilfeklienten und Sozialhilfeklientinnen».

Ein Ziel der Sozialhilfe ist eine möglichst rasche Integration in den Arbeitsmarkt. In unserem Gemeindegebiet werden wir dabei von der Farb AG (Fachstelle Arbeitsintegration Region Bern welche durch den Kanton finanziert wird) unterstützt.

Die Farb AG betreut die Betroffenen und versucht mit verschiedensten Angeboten in den Bereichen Recycling, Gastgewerbe oder Reinigung Menschen, welche von der Sozialhilfe abhängig sind, zu beschäftigen und wieder fit für den Arbeitsmarkt zu machen.

Die Mitglieder der Sozialkommission haben sich im letzten Jahr ins Zeug gelegt und die Recycling-Werkstatt der Farb AG kennengelernt. Sie haben elektronische Geräte wie Fernseher, Toaster und Mikrowellenöfen auseinandergenommen und einen Nachmittag lang in der lauten Halle gearbeitet, was eindrücklich gewesen ist. Dabei wurden sie von einem Klienten angelernt.

Muri-Gümligen
Im Gemeindehaus Muri-Gümligen sind auch die Büros der Sozialhilfe untergebracht. - pp

Engagement auch aus der Privatwirtschaft

Bevor die Mitglieder der Sozialkommission einen Augenschein in der Recyclingwerkstatt genommen haben, um zu erleben, was das bedeutet, haben sie sich einen Überblick verschafft, was genau in Bezug zur beruflichen Integration bereits unternommen wird und weiter unternommen werden kann.

Dabei sind zwei Punkte aufgefallen. Einerseits wurde festgestellt, dass es für viele Sozialhilfeempfänger/innen schwierig ist, einer geregelten Arbeit nach zu gehen, geschweige denn eine Stelle zu finden. Sei es mangels Bildung, fehlender körperlicher Gesundheit, psychischer Schwierigkeiten oder wegen des fortgeschrittenen Alters. Andererseits fehlen für diejenigen Menschen, die den Schritt in den Arbeitsmarkt noch schaffen könnten, Praktikums- oder Anstellungsmöglichkeiten in privaten Firmen und Betrieben.

Aus diesem Grund hat Bettina Legler (Mitglied der Sozialkommission und Parlamentsmitglied der FDP) im letzten Frühjahr mit einem Verantwortlichen der Farb AG diverse private Firmen in der Gemeinde aufgesucht, um dort anzufragen, ob sie in der Lage und bereit wären, solche Praktika und Arbeitsversuche für Betroffene anzubieten.

Mehr als zehn Arbeitgeber aus der Gemeinde gefunden

Innert wenigen Wochen fand sie in unserer Gemeinde bereits über 10 Arbeitgeber, die sich bereit erklärt haben, bei Vorliegen eines passenden Dossiers eines Klienten der Farb AG einen Versuch eingehen zu wollen und ein Praktikum mit eventueller anschliessender Einstellung anzubieten.

Muri-Gümligen
Blick auf Gümligen vom Dentenberg aus. - pp

Mittlerweile sind drei Sozialhilfebezüger/innen nicht nur in einem Praktikum in einem solchen Betrieb gewesen, sondern haben auch Festanstellungen erhalten, welche zur Ablösung von der Sozialhilfe geführt haben. Auch wenn es sich im ersten Moment nicht nach viel anhört, so ist das ein Erfolg!

Denn wenn wir in der Kommission feststellen, mit welchen Schicksalen und Problemen sich die Menschen in der Sozialhilfe auseinander zu setzen haben, ist jeder, der es schafft von der Sozialhilfe abgelöst zu werden, ein Erfolg.

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