«Ewig jetzt», unter diesen Titel stellt das Theater Luzern seine kommende Spielzeit 2022/23 – die zweite von Intendantin Ina Karr.
Luzerner Theater
Luzerner Theater - Keystone

Der Titel «ewig jetzt» stehe «sowohl für einen Widerspruch als auch für eine Ergänzung», heisst es in einer Mitteilung des Luzerner Theaters von Dienstag, 10. Mai 2022. Theater sei ganz im Jetzt, es entstehe aus dem Flüchtigen und Spontanen und diskutiere zugleich Themen, «die in ihrer Zeitlosigkeit immer aktuell sind und bleiben», schreibt das Mehrspartenhaus.

Das Schauspiel widmet sich vor diesem Hintergrund Themen wie dem Selbstoptimierungswahn oder den «Lebenslügen des Bürgertums», dies mit den Produktionen «Das Bildnis des Dorian Gray» nach dem Roman von Oscar Wilde und mit «Stützen der Gesellschaft» von Henrik Ibsen. Mit einer Premiere von Friedrich Dürrenmatts «Das Versprechen» startet das Schauspiel in die Saison 2022/23.

Neben diesen Theaterklassikern setzt die Sparte erneut auf Autorentheater und Uraufführungen. So stehen eine Produktion von Ariane von Graffenried und Martin Bieri auf dem Programm und Anna Papst führt die dokumentarische Theaterlinie fort.

Oper soll zum Nachdenken über die eigene Endlichkeit anregen

Die Oper lädt zu einem Spaziergang durch das alte Krematorium im Friedental: «Styx Tours» ist zusammen mit dem Lucerne Festival und dem Kollektiv Agora entstanden und soll zum Nachdenken über die eigene Endlichkeit anregen.

Die Musik dazu hat die Norwegerin Maja S. K. Ratkje geschrieben. Sie ist Komponistin in Residence am Luzerner Theater. Deswegen ist sie gleich noch einmal musikalisch und als Performerin zu erleben, mit «What are the words to us?» in der Box.

Komplexe Themen und grosse Opern versprechen «Herzog Blaubarts Burg» von Bela Bartók, «Eugen Onegin» von Peter Tschaikowsky oder auch die Barockoper «Alcina» von Friedrich Händel, mit der die Bühnenbildnerin Barbara Ehnes ihr Regiedebüt gibt.

International kommt die Sparte Tanz daher. In der ersten grossen Bühnenproduktion «Dancing Voices» von TanzLuzern gibt es Choreografien von Marion Zurbach aus Frankreich und Tom Weinberger aus Israel zu sehen. Die Chinesin Yabin Wang, die im Winter 2022 pandemiebedingt nicht nach Luzern reisen konnte, holt ihr Engagement jetzt mit «Swan», einer abendfüllenden Produktion mit Orchester, nach.

Raum für Geschichten und neue Perspektiven

Das im letzten Jahr neu gegründete Junge Luzerner Theater wird in dieser Spielzeit weiter ausgebaut. Auf dem Programm stehen hier etwa Ulrich Hubs «An der Arche um Acht» sowie der zweite Teil des Formats «Das Ring-Ding», das sich unter dem Titel «Bad Girls» speziell den Frauenfiguren im «Ring des Nibelungen» widmet.

Auch in der neuen Spielzeit wolle man am Luzerner Theater, Gemeinschaft stiften, Raum schaffen für Geschichten und neue Perspektiven, wird Intendantin Ina Karr in der Mitteilung zitiert. «Wir wollen spürbar machen, dass Theater ein Epizentrum für Stadt und Region sein kann.»

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