In Waldkirch soll ab Frühjahr 2023 ein Student in die Tätigkeiten der sozialen Arbeit eingeführt werden und in einem 60-Prozent-Pensum tätig werden.
Das Dorf Waldkirch.
Das Dorf Waldkirch. - Nau.ch / Miriam Danielsson
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Wie die Gemeinde Waldkirch informiert, herrscht seit dem 24. Februar Krieg in Europa. Eine Entwicklung, welche alle mit Sorge verfolgen.

Die Auswirkungen für die Schweiz sind in verschiedener Hinsicht einschneidend und herausfordernd zugleich.

Parallel zu dieser Entwicklung sind die Fallzahlen in der Sozialhilfe und im Asylbereich, die bereits über die letzten Jahre deutlich angestiegen sind, in den letzten Monaten zusätzlich deutlich in die Höhe geschossen.

Der Leiter Soziales arbeitet seit Jahren in einem Pensum von 60 Prozent und die Auslastung mit den zunehmenden Flüchtlingszahlen ist nicht mehr zumutbar.

Zusätzliche Flüchtlinge und Schutzsuchende werden bis Ende 2022 aufgenommen

So hat die Gemeinde nebst den 22 bereits aufgenommenen Flüchtlingen aus verschiedenen Ländern neu zusätzlich 21 Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen respektive aufnehmen müssen (gemäss einem definierten Verteilschlüssel Kanton SG).

Die Aufenthaltsdauer dieser Flüchtlinge ist ungewiss. Neusten Schätzungen zur Folge hat Waldkirch bis Ende 2022 nochmals zusätzliche Flüchtlinge und Schutzsuchende aufzunehmen, da die Anzahl der Asylgesuche aus verschiedenen Ländern und der Schutzsuchenden aus der Ukraine bis Ende Jahr 2022 noch mal zunehmen wird.

Diese Personen müssen durch die Abteilung Soziales und die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer aus der Gemeinde betreut und begleitet werden.

Die Begleitung, Betreuung und die administrativen Arbeiten haben ein Mass angenommen, das mit den bestehenden Ressourcen nicht mehr zu bewältigen ist.

Unterstützungslösung im Bereich Soziales

Aufgrund der ausgeführten Sachlage hat der Gemeinderat auf Antrag des Personalverantwortlichen entschieden, dass das Arbeitspensum der Jugendarbeiterin per sofort und zeitlich befristet um 10 Prozent auf neu 60 Prozent erhöht wird und sie den Leiter Soziales im Flüchtlingswesen unterstützt.

Die Stellenerhöhung ist bis 30. Juni 2023 befristet und damit auch abhängig von der Entwicklung der Flüchtlingskrise und der Anschlusslösung mit einer nachfolgend ausgeführten Praktikantenstelle.

Die Stellenerhöhung wird nach der Besetzung und Einarbeitung eines Praktikanten oder einer Praktikantin wieder aufgehoben.

Die Gemeinde schafft Praktikumsstelle für Sozialarbeiter in Ausbildung

Dem Gemeinderat wurde nebst der kurzfristigen Entlastung durch die Jugendarbeiterin auch ein Lösungsansatz für eine mittel- bis langfristige Entlastung im Bereich Soziales unterbreitet.

So soll ab Frühjahr 2023 ein Student oder eine Studentin des Studiengangs BSc Soziale Arbeit der OST St. Gallen (praxisbegleitend) in die Tätigkeiten in der Sozialen Arbeit (Abteilung Soziales und Jugendarbeit) eingeführt werden und in einem 60-Prozent-Pensum tätig sein.

Studenten mit Praxisbegleitung können längere Zeit mitarbeiten und ebenfalls professionelle Beziehungen zu unseren Klienten (Soziales) und Jugendlichen (Jugendarbeit) aufbauen.

Ein Student oder eine Studentin soll im Bereich Soziales mit einer Aufteilung 40 Prozent Soziales (soziale Arbeit) und 20 Prozent Jugendarbeit eingesetzt werden.

Entlastung des Bereichs Soziales

Damit kann der Bereich Soziales durch die Mithilfe bei der immer grösser werdenden Fallbelastung entlastet werden.

Der Studierende wird damit in zwei Bereiche der sozialen Arbeit Einblick nehmen können und die theoretischen Inhalte der Vorlesungen können damit mit praktischen Erfahrungen verknüpft werden.

Dies ist nachweislich sehr wertvoll für den gesamten Lernprozess. Auf diese Weise kann die Gemeinde zudem einen Beitrag gegen den in der öffentlichen Verwaltung aktuell allgegenwärtigen Fachkräftemangel leisten.

Das praxisbegleitende Studium dauert in der Regel vier Jahre. In der praxisbegleitenden Ausbildung arbeiten die Studierenden als Teilzeitmitarbeitende.

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