Mit dem symbolischen ersten Spatenstich haben am Donnerstag die Bauarbeiten an einem neuen Bahntrassee des Regionalverkehrs Bern-Solothurn bei Boll-Sinneringen begonnen
Ifo Institut für Wirtschaftsforschung
Der Helm eines Bauarbeiters. (Symbolbild) - Keystone

Mit dem symbolischen ersten Spatenstich haben am Donnerstag die Bauarbeiten an einem neuen Bahntrassee des Regionalverkehrs Bern-Solothurn bei Boll-Sinneringen begonnen. Dort wird der RBS neu das Siedlungsgebiet umfahren und so für mehr Sicherheit sorgen. In Boll befindet sich heute die Bahnlinie direkt neben der Strasse. Die Lichtraumprofile von Strasse und Bahn überschneiden sich teilweise. Das hat zu riskanten Situationen geführt, wie der RBS in einer Mitteilung schreibt. Ist die neue Umfahrung von Boll-Sinneringen fertiggestellt, kann der RBS zudem drei mit Wechselblinklicht ausgestattete Bahnübergänge aufheben. Der Bau des neuen Bahntrassees schafft aber auch Platz für die Erweiterung des Siedlungsgebiets von Boll. Für dieses Erweiterungsprojekt mit dem Titel «Kern Boll-Süd» genehmigten Vechigens Stimmbürgerinnen und Stimmbürger im Juni 2016 einen Erschliessungskredit. Boll gehört zur Gemeinde Vechigen.

Kosten von knapp 25 Millionen

Den Spatenstich vom Donnerstag nahmen RBS-Direktor Fabian Schmid, der Berner Regierungsrat Philippe Müller und der Vechiger Gemeindepräsident Walter Schilt vor. Der RBS, der Kanton Bern und die Gemeinde Vechigen arbeiten bei diesem Projekt zusammen. Sie teilen sich die Kosten von knapp 25 Mio. Franken anteilmässig. Die Berner Regierung teilte just am Tag des Spatenstichs mit, dass sie für das neue Bahntrassee und verschiedene Anpassungen der Kantonsstrasse durch Boll einen Beitrag von 5,78 Mio. Franken bewilligt hat. Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis Sommer 2021. Mit dem neuen Bahntrassee wird auch ein neuer Bahnhof Boll gebaut. Er wird je 130 Meter lange Perrons mit einem zentralen, mit Barriere gesicherten Zugang erhalten. Die Halteorte der Busse sind so geplant worden, dass - wie etwa bei der RBS-Station Papiermühle - ein Aussteigen von Tür zu Tür möglich sein wird.

Lange Vorgeschichte

Laut RBS wurde bereits beim Bau der Worblentalbahn im Jahr 1912 eine Umfahrung von Boll geprüft, aber vermutlich aus Kostengründen verworfen. In den 1950-er Jahren wurde eine Umfahrung erneut studiert. 1985 bis 1990 hielt die Gemeinde Vechigen im Rahmen der Ortsplanungsrevision den entsprechende Platz frei und seit 2014 ist die Umfahrung Bestandteil eines Richtplans.

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