Das Bethesda Spital und das Universitätsspital Basel rücken enger zusammen. Das Unispital wird neuer Mehrheitsaktionär bei der Privatklinik.
Universitätsspital Basel
Das Universitätsspital Basel hat eine Studie zum Booster gegen das Coronavirus publiziert. (Archivbild) - sda
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Universitätsspital Basel übernimmt die Aktienmehrheit der Bethesda Spital AG.
  • Kern des Vorhabens ist es, weitere Vorteile für die PatientInnen zu erzielen.
  • Bereits das Claraspital arbeitet mit dem Unispital zusammen.

Das Universitätsspital Basel und das Bethesda Spital arbeiten zukünftig enger zusammen. Konkret erhält das Unispital die Aktienmehrheit der Bethesda Spital AG. Das Universitätsspital Basel übernimmt 60 Prozent der Aktien. Das gaben Verantwortliche der beiden Spitäler am Donnerstag vor den Medien bekannt.

Die Stiftung bleibt mit 40 Prozent als Minderheitsaktionärin an Bord. Zudem ist sie weiterhin für die Seelsorge auf dem gesamten Bethesda Campus verantwortlich. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Universitätsspital Basel und Bethesda Spital ergänzen sich

Man habe einen starken Partner gesucht, um das Bethesda Spital in die Zukunft zu führen. Dies sagte Heinz Fankhauser, Stiftungsratspräsident des Diakonat Bethesda. Die Spitäler würden sich ideal ergänzen und für die Patientinnen und Patienten entstehe ein für die Region Basel einmaliges Leistungsangebot.

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Der Zugang zum Universitätsspital Basel. - Keystone

Es schwinge zwar Wehmut mit, dass die Stiftung künftig nicht mehr selbst entscheiden könne. «Aber die Vorteile überwiegen deutlich», sagte Fankhauser.

Vorteile für Patientinnen und Patienten

Man gehe den Weg gemeinsam in Anerkennung der unterschiedlichen Kulturen im Universitätsspital Basel und im Bethesda Spital. Dies sagte Unispital-Verwaltungsratspräsident Robert-Jan Bumbacher. «Mit der Partnerschaft erreichen wir gemeinsam mehr Fallzahlen und sichern ein qualitatives Wachstum.» Auch habe zum Beispiel die Geburtshilfe mit der Partnerschaft das Potenzial, überregional leuchten zu können.

Spital
Die Notfallstationen eines Spitals. - Keystone

Und Universitätsspital-Direktor Werner Kübler, der neu Verwaltungsratspräsident des Bethesda Spitals werden soll, ergänzte: «Kern des Vorhabens ist es, weitere Vorteile für die Patientinnen und Patienten zu erzielen.» Man wolle die Werte und Geschichte der anderen Institution respektieren. Es sei kein radikaler Wandel vorgesehen.

Gemeinsame Behandlungszentren

Die beiden Häuser wollen ihre Behandlungen in gemeinsamen Zentren bündeln und ihre ambulanten und stationären Angebote weiterentwickeln. Dazu gehören ein Zentrum für Orthopädie und Rehabilitation, ein Wirbelsäulenzentrum und ein Zentrum für die Geburtshilfe. Zudem besitzt das Spital ein Beckenbodenzentrum und ein Brustzentrum gemeinsam mit den Belegärzten. Die beiden Spitäler arbeiten bereits seit sieben Jahren zusammen, so etwa in der Orthopädie.

Ein «Leuchtturm-Projekt» soll die Partnerschaft sichtbar machen. So soll auf dem Bethesda Campus im Basler Quartier Gellert bis voraussichtlich 2025 ein neues gemeinsames ambulantes Zentrum entstehen. Das medizinische Angebot soll gemäss Kübler «in grosser Sorgfalt mit den Ärzten» noch definiert werden.

Bethesda Spital pflegt 100-jährige Tradition

Thomas Rudin, CEO des Bethesda Spitals, betonte: «Unser Haus mit seinem Werten und der 100-jährigen Tradition wird als eigenständiges Spital mit eigenem Charakter weitergeführt. Es werden aufgrund der neuen Besitzverhältnisse keine Kündigungen ausgesprochen.» Auch müsse niemand den Arbeitsplatz wechseln.

Bethesda Spital
Der Eingang zum Bethesda Spital in Basel. - Google Street-View

Die Übernahme muss noch von der Wettbewerbskommission geprüft und abgesegnet werden. Der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (Mitte) begrüsst «den Schritt, welcher die beiden langjährigen Partnerspitäler noch näher zusammenbringt».

«Die Übernahme der Aktienmehrheit an der Bethesda Spital AG ist im Sinne der Eignerstrategie. Diese wurde vom Regierungsrat für das Universitätsspital Basel definiert.» Das sagte Engelberger der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Auch das Claraspital kooperiert mit dem Universitätsspital Basel

«Wir befürworten schon seit längerem die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Spitälern, wie auch das Beispiel von Clarunis zeigt.» Clarunis ist ein gemeinsames Kompetenzzentrum des Claraspitals und des USB für Behandlungen im Bauchbereich.

Das private Bethesda Spital wurde 1923 gegründet und beschäftigt etwa 750 Mitarbeitende. Pro Jahr behandelt die Klinik rund 6000 stationäre Patientinnen und Patienten.

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