Christoph Waldmeier, Einwohnerrat EVP/EW Aarau, schreibt in seinem Gastbeitrag über den Zukunftsraum Aarau, um den es schnell ruhig geworden ist.
Christoph Waldmeier EVP Aarau
Christoph Waldmeier, Einwohnerrat EVP/EW Aarau. - z.V.g.
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Momentan steht das aktive politische Leben in Aarau und der Region still. Mit dem Nein aus Oberentfelden ist es genauso still um den Zukunftsraum geworden.

Für die einen mag es toll sein, wird doch viel Wert auf die Eigenidentität gelegt. Für andere ist es ein Verlust, würde doch mit einem Grossaarau die Verhandlungsposition gestärkt. Nun wird es vorerst kein Grossaarau geben.

Es gibt momentan einige Anzeichen, dass die Stadt bereits über die demografischen Strukturen eines grösseren Zentrums verfügt. So hat Aarau beispielsweise knapp 22'000 Einwohnerinnen und Einwohner, während innerhalb der Stadt rund 33'000 Arbeitsplätze bereitstehen. Solche Verhältnisse müssen zuerst gefunden werden.

Der Fussball, zeigt es ebenso auf: In Aarau dürfen keine neuen Mannschaften mehr entstehen, weil der Platz zu knapp ist. Küttigen, Erlinsbach usw. dürfen junge Kickerinnen und Kicker aus Aarau aufnehmen.

Agglomeration Aarau scheint eine Stadt zu sein

Die Sache mit dem Hallenbad oder dem Eishockey sind auch regionale Herausforderungen. Sobald es um eine Kostenbeteiligung geht, werden die Projekte als Problem definiert. Und dieses soll doch bitte die Gemeinde lösen, auf deren Boden etwas realisiert wird.

Aarau fungiert als Tummelplatz oder Shoppingcenter der Region. Suhr plagt sich als Zufahrts- und Verkehrssammelstelle ab. Ist Buchs der Abfallhai der Region? Irgendwie ist das schon für Personen aus der Nähe, wie beispielsweise Olten unverständlich, dass wir nicht zusammengehören.

Personen aus der Ostschweiz glauben mir jeweils fast nicht, dass Aarau so klein ist. Für Auswärtige scheint die Agglomeration Aarau eine Stadt zu sein. Vielleicht erkennen wir das auch noch.

Zusammenkommen auf langsamerem Weg?

Dann mögen die Fusionen einzeln stattfinden, wie bei Rohr: Die Identität ging nicht verloren, selbst ohne Quote ist der «neue» Stadtteil politisch nicht untervertreten. Aber der Aufschrei, als der Ableger des Stadtbüros im Stadtteil Rohr aufgelöst wurde, war gewaltig. Dabei ging ganz unter, dass diese Abteilung kaum noch genutzt wurde.

In Aarau darf jede stimmberechtigte Person eine Bürgermotion verfassen und vor dem Parlament vertreten. Dann wird das Parlament darüber abstimmen. Wenn das mal kein Instrument zu Gunsten der Eigenidentität ist.

Man darf gespannt sein, ob auf langsamerem Weg das zusammenkommt, was eigentlich für Auswärtige zusammengehört.

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