Laut der Rohstoffexpertin Cornelia Meyer ist die aktuelle Situation im Energiesektor sehr gravierend. Europa sei «sehr abhängig von russischem Gas».
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Die europäische Union zählt zu den Abnehmern von russischem Gas. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die aktuelle Situation im Energiesektor ist laut einer Expertin sehr gravierend.
  • Cornelia Meyer weist darauf hin, dass wir «effektiv Engpässen» entgegensteuern.
  • Europa ist abhängig von russischem Gas und davon fliesst jetzt weniger zu uns.

Rohstoffexpertin Cornelia Meyer schätzt die aktuelle Situation im Energiesektor als sehr gravierend ein. «Wir steuern effektiv Engpässen entgegen.» Das sagte sie am Montag im Video-Interview mit AWP am Rande eines KOF Wirtschaftsforums mit verschiedenen Experten.

Es fliesse weniger russisches Gas nach Europa, der Kontinent sei aber sehr abhängig von russischem Gas. «Auch die Elektrizitätsversorgung wird ihre Schwierigkeiten haben.» Der Ölpreis könnte mit den Verwerfungen Meyer zufolge sogar neue Allzeitrekorde erreichen.

Könnte «echt höhere Preise geben»

Die Preise hätten sich jüngst zwar wieder ein bisschen abgeflacht. Die Gründe dafür seien Rezessionsängste in den USA und die Null-Covid-Politik in China, was die Nachfrage bremse. Allerdings seien gegenwärtig die einzigen mit noch freien Kapazitäten in der OPEC+ Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Und falls nicht die US-Schieferöl-Produzenten die Lücke schliessen, könnte es «echt höhere Preise» geben.

2008 hatte der Preis für Brent-Öl ein Rekordhoch bei über 140 US-Dollar pro Fass erreicht. Im Zuge des Ukraine-Kriegs hatte sich der Preis diesem Hoch angenähert.

Meyer ist Ökonomin, Energieexpertin und Unternehmensberaterin. In der Vergangenheit arbeitete sie unter anderem für die UBS, die Citigroup sowie General Electric und BP. Sie studierte an der Universität St. Gallen, der London School of Economics und der Universität Tokio.

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