Frauen holen bei der privaten Altersvorsorge auf
Das Wichtigste in Kürze
- Frauen und Männer besitzen fast gleich oft eine private Altersvorsorge.
- Die Höhe der einbezahlten Beiträge ist bei den Frauen jedoch geringer.
Neben der staatlichen und der beruflichen ist die private Altersvorsorge ein wichtiger Bestandteil für das Ruhegehalt. In der Vergangenheit allerdings profitierten Frauen davon nur wenig. Die Gründe: häufigere Teilzeitarbeit und geringeres Einkommen.
Allmählich aber scheint sich das Blatt zu wenden. So besitzen heute bereits 71,2 Prozent der Frauen eine private Altersvorsorge, bei den Männern sind es nur 5,1 Prozent mehr. Dies zeigt eine Studie von Inyova, eine der führenden Impact Investing Plattformen in der Schweiz.
Die Gründe für die Aufholjagd sind unterschiedlich, erklärt Tillmann Lang, CEO und Mitbegründer von Inyova: «Generell wächst in der Gesellschaft das Bewusstsein, dass private Vorsorge für einen abgesicherten Ruhestand wichtig ist.» Zudem gewinne das Thema «Frauen und Finanzen» zunehmend an Wichtigkeit – und zum Glück auch Beachtung.
«Nichtsdestotrotz sehen wir noch eine signifikante Lücke bei den Beträgen», so Lang. Während die Hälfte der Männer den Höchstbetrag von 6883 Franken pro Jahr einzahlen, ist es bei den Frauen ein Drittel.
Zahlen Sie in die private Vorsorge ein?
Rendite bleibt Männerthema
Die gängigste Anlagevariante ist nach wie vor das Sparkonto beziehungsweise die -police. Nur eine Minderheit hat ihr Altersvermögen in Fonds angelegt. Hauptgrund dafür ist mangelndes Wissen im Bereich Finanzen und Vorsorge – gerade bei Frauen.
Sie stellen die Sicherheit deshalb auch vor das Risiko, nicht so die Männer. Diese zeigen sich mit 46 Prozent fast doppelt so risikofreudig – und haben entsprechend auch höhere Renditeerwartungen.
Insgesamt besitzt nur ein Viertel der Schweiz keine Altersvorsorge. Die Gründe dafür sind vielseitig. Neben der Verfügbarkeit von ausreichend finanziellen Mitteln sind es drei Gründe, die vermehrt angegeben werden: Verschieben auf später (30 Prozent), mangelnde Kenntnisse (21 Prozent) und die Flexibilität, jederzeit auf Ersparnisse zurückgreifen zu können (14 Prozent).