Der Genfer Aromen- und Duftstoff-Hersteller hat in seinem letzten Jahr als unabhängiges Unternehmen deutlich zugelegt. Auch die Profitabilität litt nicht gross unter den steigenden Kosten. News zum geplanten Zusammenschluss mit dem holländischen DSM-Konzern gab es nicht.
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Der Genfer Konzern Firmenich hat sich sich mit der niederländischen DSM zusammengeschlossen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/MARTIAL TREZZINI
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für das per Ende Juni abgeschlossene Geschäftsjahr 2021/22 meldete das Familienunternehmen am Freitag ein Umsatzwachstum von 10,5 Prozent auf 4,72 Milliarden Franken, auf organischer Basis waren es mit +11,1 Prozent gar noch etwas mehr.

Trotz steigender Kosten für Rohstoffe, Logistik und Energie legte das bereinigte Betriebsergebnis (EBITDA) mit +10,9 Prozent auf 905 Millionen Franken in ähnlichem Ausmass zu. Die entsprechende Marge konnte somit gar um 10 Basispunkte auf 19,2 Prozent gesteigert werden.

Das Genfer Unternehmen will sich bekanntlich nach 127 Jahren in Familienhand mit DSM aus den Niederlanden zusammenschliessen und dabei «den führenden Partner für Kreation und Innovation in den Bereichen Nutrition, Schönheit und Wellness» bilden. Kumuliert haben die beiden Unternehmen einen Umsatz von über 11 Milliarden Euro. Der neue Konzern DSM-Firmenich wird 28'000 Mitarbeitende und einen doppelten Hauptsitz in der Schweiz (Kaiseraugst) und in den Niederlanden (Maastricht) haben.

Dieser Prozess läuft noch. Der Zusammenschluss soll viele Synergien bringen, kostet aber erst einmal. Entsprechend sank der unbereinigte EBITDA um 8,6 Prozent auf 798 Millionen Franken. Reingewinnzahlen gibt das nicht an der Börse kotierte Unternehmen keine bekannt.

Zur Fusion, die vor gut zwei Monaten angekündigt worden war, gibt es in der heutigen Mitteilung keine Neuigkeiten. Gemäss früheren Angaben soll sie in der ersten Hälfte 2023 abgeschlossen werden. «Mit dem angekündigten Zusammenschluss schlagen wir nun ein neues Kapitel in unserer Geschichte auf, und ich freue mich, dass unser Unternehmen aus einer Position der Stärke in diese neue Phase eintritt», sagte Verwaltungsratspräsident Patrick Firmenich in der heutigen Mitteilung.

Das Umsatzwachstum im vergangenen Geschäftsjahr verteilte sich auf die beiden Geschäftsbereiche Duftstoffe (Perfumery & Ingredients) und Aromen (Taste & Beyond). Bei den Duftstoffen erzielte Firmenich einen Umsatzzuwachs von 11,3 Prozent, wobei vor allem die Parfum-Sparte mit +32,5 Prozent im Rahmen der Erholung vom Corona-Einbruch stark wuchs.

Die Aroma-Sparte legte um 10,7 Prozent zu - angetrieben durch Innovationen und den Fokus auf strategische Partnerschaften mit Schlüsselkunden, wie es heisst. Produkte in den Bereichen Zuckerreduktion, natürliche und erneuerbare Inhaltsstoffe, pflanzliche Lebensmittel sowie saubere und verantwortungsvolle Düfte hätten das Wachstum angetrieben.

Der grösste Hersteller von Aromen und Duftstoffen ist das an der Schweizer Börse kotierte Unternehmen Givaudan, das ebenfalls in Genf beheimatet ist. Givaudan erzielte 2021 einen Jahresumsatz von 6,77 Milliarden Franken.

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