Die EU-Kommission blickt mit wachsendem Optimismus auf die wirtschaftliche Erholung von der Corona-Krise.
BIP im ersten Quartal gesunken
BIP im ersten Quartal gesunken - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Brüssel erwartet Konsumlaune und Investitionen - Höchststand bei Staatsschulden.

«Es wird erwartet, dass sich die Wirtschaft in der EU und im Euroraum stark erholen wird, wenn die Impfraten steigen und die Beschränkungen gelockert werden», erklärte die Brüsseler Behörde am Mittwoch. Allerdings wird die Verschuldungsquote der Länder der Eurozone mit über 102 Prozent der Wirtschaftsleistung demnach voraussichtlich einen neuen Höchststand erreichen.

Ihre Wachstumserwartungen für das Jahr 2021 für alle 27 EU-Länder erhöhte die Kommission in ihrer Frühjahrsprognose auf 4,2 Prozent. Im Februar war sie hier noch von 3,7 Prozent ausgegangen. Auch die Aussichten für 2022 verbesserten sich demnach weiter von zuvor 3,9 Prozent Wachstum auf 4,4 Prozent.

«Dieses Wachstum wird durch den privaten Konsum, Investitionen und eine steigende Nachfrage nach EU-Exporten durch eine erstarkende Weltwirtschaft angetrieben», erklärte die Kommission. Demnach werden die öffentlichen Investitionen im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung im Jahr 2022 voraussichtlich den höchsten Stand seit über zehn Jahren erreichen. Als Hauptgrund dafür nennt Brüssel den Corona-Wiederaufbaufonds der EU.

Damit steigt allerdings auch die Verschuldung der Mitgliedstaaten auf ein Rekordhoch. 2020 hatte die Gesamtverschuldung der Euro-Länder bereits 100 Prozent der Wirtschaftsleistung der Eurozone erreicht. Die Kommission geht nun von weiter steigenden Schulden auf 102,4 Prozent aus, bevor sie 2022 wieder leicht auf 100,8 Prozent sinken.

Am tiefsten in den roten Zahlen steckt weiterhin Griechenland mit im Jahr 2021 erwarteten Gesamtschulden in Höhe von 208,8 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes. An zweiter Stelle liegt Italien mit knapp 160 Prozent.

Auch bei der Arbeitslosigkeit rechnet Brüssel damit, dass sie im Jahr 2021 ihren Höchststand in der Krise erreicht. In der gesamten EU erwartet die Kommission einen Anstieg auf 7,6 Prozent von 7,1 Prozent im Vorjahr. 2022 wird sich die Lage am Arbeitsmarkt der Prognose zufolge wieder entspannen, die Arbeitslosigkeit aber noch nicht wieder das Niveau von vor der Pandemie erreichen.

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