Die Swatch Group muss sich ab heute vom Leitindex SMI verabschieden. Logitech nimmt den Platz des Uhrenherstellers ein.
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Der Schweizer Leitindex SMI. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Logitech konnte dank der Pandemie kräftig zulegen.
  • Nun wird das Unternehmen in den Leitindex aufgenommen.
  • Die Swatch Group muss weichen und fällt aus dem SMI.

Stühlerücken im prestigeträchtigen Aktienindex SMI: Ab Montag nimmt die Computerzubehör-Herstellerin Logitech den Platz des Uhrenkonzerns Swatch ein. Damit spiegelt die neue Index-Zusammensetzung die wirtschaftlichen Umwälzungen im Zuge der Coronakrise wider.

Die Pandemie hat das Wachstum der Technologiebranche befeuert: Im Homeoffice sind Mäuse, Kopfhörer und weiteres Computerzubehör gefragt.

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Der schweizerisch-amerikanische Logitech-Konzern. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Logitech konnte bereits in den letzten Jahren stark zulegen. Für das Unternehmen gab diese Entwicklung noch einmal kräftig Schub und beförderte Logitech flugs in den SMI.

Dagegen liessen die Reisebeschränkungen, Shop-Schliessungen und Unterbrüche in der Produktion den Umsatz von Swatch 2020 um knapp einen Drittel einbrechen. Die Inhabertitel verloren 11 Prozent an Wert. Nun muss sich der Uhrenhersteller nach 23 Jahren aus dem Leitindex verabschieden, trotz zwischenzeitlicher Erholung.

Nick Hayek: «Eher ein Verlust für den SMI»

Der Bieler Konzern gibt sich unbeeindruckt: «We could not care less», kommentierte Swatch im April gegenüber der Finanzzeitung «Finanz und Wirtschaft» die Möglichkeit des Rausfalls. Swatch-Chef Nick Hayek führte später in einem Interview mit der FuW weiter aus: «Für uns ändert sich nichts.» Da Swatch einer der grössten industriellen Arbeitgeber der Schweiz sei, sei es eher ein Verlust für den SMI.

Nick Hayek Swatch
Nick Hayek ist Chef der Swatch Group. - Keystone

Änderungen im Swiss Market Index (SMI) sind nichts Neues. Nur 9 der 20 Firmen, die aktuell im Index vertreten sind, waren bei der Gründung vor 33 Jahren schon dabei. Jeweils zur Jahresmitte bestimmt die Börsenbetreiberin SIX anhand der Marktkapitalisierung und dem jährlichen Handelsvolumen die Top 20.

Ausserdem gibt sie die Änderungen bekannt, die im September in Kraft treten. So bildet der SMI die wirtschaftliche Landschaft und ihre Entwicklungen ab.

Um zu häufige Wechsel zu vermeiden, gibt die SIX einen Toleranzbereich vor. Mit Rang 24 liegt Swatch neu ausserhalb dieses Bereichs und muss deswegen Logitech weichen, das auf Platz 16 geführt wird.

Ein Ausschluss aus dem SMI muss indes nicht für immer sein: So war der Versicherer Swiss Life 2010 vom Ölunternehmen Transocean nach dessen Listing verdrängt worden. Doch nur wenige Stunden nach dem Schweizer Börsengang sorgte eine Explosion auf dem Bohrschiff Deepwater Horizon für Schockwellen. Sie leitete den beispiellosen Abstieg von Transocean ein.

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