Das «Liechtensteiner Volksblatt» steht wohl kurz vor dem Aus. Die älteste Tageszeitung von Liechtenstein soll Ende März eingestellt werden.
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Zeitungen. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Ende März soll bereits die letzte Ausgabe des «Liechtensteiner Volksblatts» erscheinen.
  • Der Traditions-Zeitung wird die aktuelle Wirtschaftslage zum Verhängnis.
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Das Fürstentum Liechtenstein wird wohl seine älteste Tageszeitung verlieren. Das seit 1878 erscheinende «Liechtensteiner Volksblatt» soll mangels wirtschaftlicher Perspektiven eingestellt werden. Das letzte Wort dazu wird Ende Februar die Generalversammlung sprechen.

Die Einstellung der Zeitung wird der Generalversammlung vom Verwaltungsrat der Liechtensteiner Volksblatt AG, der Herausgeberin, vorgeschlagen. Wie deren Geschäftsleitung am Dienstag mitteilte, soll die letzte Ausgabe schon Ende März erscheinen.

Immer weniger Werbeeinnahmen

Der Verwaltungsrat ist der Meinung, dass ein «langfristig wirtschaftlicher Betrieb» nicht mehr möglich ist. Auch der Einbezug von externen Spezialisten, Kapitalerhöhungen und finanzielle Zuschüsse hätten diese Situation nicht abwenden können.

Wie den meisten anderen Zeitungen mache auch dem «Liechtensteiner Volksblatt» der Abfluss von Werbegeldern an Firmen wie Google zu schaffen. Das schrieb die Geschäftsleitung.

Zudem sinke die Anzahl an Printabonnenten konstant. Zuletzt lag die normale Auflage des «Volksblatts» bei 6100 Exemplaren. Gleichzeitig sei die Bereitschaft, für digitale Nachrichteninhalte zu bezahlen, noch zu wenig ausgeprägt, hiess es.

Kleiner Markt

In Liechtenstein mit seinen 39'000 Einwohnern kommt erschwerend die Kleinheit des Marktes hinzu. Dieser muss sich das «Volksblatt» mit dem «Liechtensteiner Vaterland» teilen. Schmerzhaft sei zudem die massive Kürzung amtlicher Inserate vor einigen Jahren gewesen. «Nicht zuletzt haben auch die exorbitant gestiegenen Papierpreise zu einer weiteren Eintrübung der Aussichten geführt», so die Geschäftsleitung.

Das Unternehmen will für die gekündigten Mitarbeitenden einen Sozialplan erarbeiten. Dies, falls die Generalversammlung der Liechtensteiner Volksblatt AG die Einstellung des «Volksblatts» beschliesst. Und sie sollen «bestmöglich bei der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle unterstützt werden».

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