Um drohende Klimakatastrophen abzuwenden, schloss die internationale Gemeinschaft einen Vertrag, der die Erderwärmung begrenzen soll. Doch nun zeigt eine neue Studie: Extreme Dürren, Hitzetage und Unwetter werden auch bei Einhalten des Vertrags häufiger auftreten.
Bilder wie dieses dürften sich wegen der Klimaerwärmung häufen: Ein umgeknickter Baum nach einem Sturm. Bild: Pxhere
Bilder wie dieses dürften sich wegen der Klimaerwärmung häufen: Ein umgeknickter Baum nach einem Sturm. Bild: Pxhere
In weiten Teilen Europas dürften rekordwarme Nächte fünf Mal häufiger und Hitzetage doppelt so oft auftreten. Bild: Pixabay
In weiten Teilen Europas dürften rekordwarme Nächte fünf Mal häufiger und Hitzetage doppelt so oft auftreten. Bild: Pixabay
Der Pariser Klimavertrag soll Klimakatastrophen verhindern – nun zeigt sich: Es wird trotzdem extreme Unwetter geben. Bild: pxhere
Der Pariser Klimavertrag soll Klimakatastrophen verhindern – nun zeigt sich: Es wird trotzdem extreme Unwetter geben. Bild: pxhere
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Pariser Klimavertrag soll Klimakatastrophen verhindern – nun zeigt sich: Es wird trotzdem extreme Unwetter geben.
  • In weiten Teilen Europas dürften rekordwarme Nächte fünf Mal häufiger und Hitzetage doppelt so oft auftreten.

Gross war die Erleichterung, nachdem sich am UNO-Klimagipfel in Paris vor über zwei Jahren fast 200 Staaten auf ein Abkommen zum Klimaschutz geeinigt hatten. Sie setzten sich damals zum Ziel, die Erderwärmung auf höchstens zwei Grad gegenüber vorindustrieller Zeit zu begrenzen. So wollten die Politiker grosse Klimakatastrophen abwenden.

Doch nun belegt eine aktuelle Untersuchung: Selbst wenn es der Menschheit gelingen sollte, die Erwärmung unter zwei Grad zu halten, wird es künftig öfter extreme Wetterereignisse wie Starkniederschläge, Hitzewellen und Dürren geben. Dies fanden Wissenschaftler der Universität Stanford in Kalifornien heraus, indem sie im Computer die Folgen höherer Temperaturen simulierten. Die Resultate haben sie mit historischen Wetterdaten verglichen, um die Aussagekraft zu überprüfen. So zeigte sich: In weiten Teilen Europas dürften rekordwarme Nächte fünf Mal häufiger auftreten als in der Vergangenheit. Und es ist mit doppelt so vielen Hitzetagen zu rechnen. Ausserdem werden Rekord-Unwetter nicht nur häufiger als früher, auch ihre Intensität nimmt zu.

Schwer erreichbares Ziel

«Viele Folgen der Klimaerwärmung lassen sich jetzt nicht mehr verhindern», sagt Stefan Brönnimann, Klimatologe an der Universität Bern. Um so wichtiger sei es, jetzt zu handeln. Immerhin habe das Bewusstsein für Klimaschutz zugenommen, sagt Brönnimann. «Wir sind auf dem richtigen Weg, auch wenn er noch lang ist.»

Möglichkeiten, die Treibhausgase in der Schweiz weiter zu reduzieren, sieht der Klimatologe etwa bei den Gebäuden: Bessere Isolation und der Verzicht auf Erdölheizungen würden viel bringen. Auch der Verkehr müsse umweltfreundlicher werden. Doch selbst wenn der Ausstoss von Treibhausgasen sinkt – die Erde wird sich noch lange weiter erwärmen, da das globale Klimasystem sehr träge reagiert.

«Deshalb ist das Zwei-Grad-Ziel der UNO sehr schwer zu erreichen», sagt Brönnimann. Denn noch genügen die Massnahmen zum Klimaschutz der einzelnen Länder nicht, um die Erwärmung in Grenzen zu halten: Mit ihren bisherigen Zusagen wird die Temperatur bis ins Jahr 2100 nämlich noch um fast drei Grad steigen. Und dann könnte es noch um einiges ungemütlicher werden, als es die Klimaforscher jetzt schon prognostizieren.

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