Eine Abstimmung über ein Hochhausprojekt sorgte in Spreitenbach AG für einen Riesenandrang an der Gemeindeversammlung: Über 900 Personen drängten in die Halle.
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Der Andrang an der Gemeindeversammlung in Spreitenbach AG war riesig. - Colin Frei/CH Media
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehr als 900 Personen nahmen gestern an der Gemeindeversammlung in Spreitenbach AG teil.
  • Grund für das grosse Aufkommen war eine Abstimmung über ein Hochhausprojekt.
  • Die Teilrevision der Bau- und Nutzungsordnung Neumatt wurde dann deutlich abgelehnt.

Normalerweise kommen an eine Gemeindeversammlung in Spreitenbach AG zwischen 100 und 180 Stimmberechtigte. Am 26. November waren es dann allerdings rund 700 Stimmberechtigte sowie 50 Gäste.

Wegen des grossen Aufmarsches wurde sie kurzfristig abgesagt, verschoben und in die Umweltarena verlegt.

Am gestrigen Dienstagabend war der Andrang noch grösser. Mehr als 900 Personen wollten dabei sein – rund ein Fünftel der Bevölkerung.

Da so viele Leute teilnehmen wollten, konnte die Versammlung auch nicht pünktlich begonnen werden. Um 19.30 Uhr waren immer noch nicht alle in der Umweltarena.

Hochhausprojekt abgelehnt

Grund für das grosse Aufkommen war eine Abstimmung über ein Hochhausprojekt – ein 200-Millionen-Konzept für eine Überbauung mit zwei 100 Meter hohen Doppel-Hochhäusern. Rund 600 Wohnungen sollten im «Zentrum Neumatt» rund um das bestehende Shoppi Tivoli entstehen.

Im Vorfeld weibelten alle Parteien bis auf die SVP für die Annahme des Projekts, wie die «CH Media»-Zeitungen schreiben. Die SVP verteilte vor der Abstimmung Flyer mit «Neufeld Nein».

Befürworter argumentierten, Spreitenbach werde durch die Hochhäuser belebter, attraktiver und umweltfreundlicher.

zentrum neumatt Spreitenbach
Dank dem Zentrum Neumatt sollte Spreitenbach belebter, attraktiver und umweltfreundlicher werden. - Neumatt Spreitenbach

Bei der Mehrheit der Stimmbevölkerung stiessen sie damit nicht auf offene Ohren: Mit 590 zu 327 Stimmen wurde die Teilrevision der Bau- und Nutzungsordnung Neumatt abgelehnt.

Sichtlich enttäuscht über das Ergebnis war FDP-Gemeindepräsident Valentin Schmid. Am Ende des Abends gab er dann sogar seinen Rücktritt bekannt.

Shoppi Tivoli sollte zugänglicher werden

In einem langjährigen Planungsprozess wurde im Auftrag des CS-Immobilienfonds eine 200 Millionen Franken teure Bebauung mit zwei Doppelhochhäusern und zwei Zeilenbauten entwickelt.

zentrum neumatt
In Spreitenbach AG sollten zwei Doppelhochhäuser entstehen. - Neumatt Spreitenbach

Die Parkierung hätte in ein neues Parkhaus verlegt werden sollen, damit Freiräume und Parks entstehen. Das Projekt sollte dazu führen, dass sich das Shoppi Tivoli nach aussen öffnet und zugänglicher wird.

Die Teiländerung der Bau- und Nutzungsordnung sowie der Gestaltungsplan Neumatt Nord sind wichtige Bausteine in der räumlichen Entwicklung von Spreitenbach.

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