Der Schweizerische Nationalfonds hat eine Zwischenbilanz zur Schweizer Corona-Forschung – und zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen.
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Proben für die Coronavirus-Forschung stehen auf einem Tisch einem Labor. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Corona-Forschung leistet wichtige Beiträge zur Pandemie-Bewältigung.
  • Zu diesem Entschluss kommt der Schweizerische Nationalfonds in einer Zwischenbilanz.
  • Trotz hohem Druck hätten die Forschenden eindrückliche Resultate vorgelegt.

Die Schweizer Forschung zur Corona-Pandemie ist breit abgestützt und leistet wichtige Beiträge zu deren Bewältigung. Zu diesem Schluss kommen die Verantwortlichen des Forschungsprogramms des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) zu Covid-19 in einer Zwischenbilanz.

Trotz hohem Druck und teilweise schwierigen Arbeitsbedingungen hätten die Forschenden eindrückliche Resultate vorgelegt, liess sich der Epidemiologe Marcel Salathé am Dienstag in einem Communiqué zitieren. Der Professor an der ETH Lausanne ist Präsident der Leitungsgruppe des Nationalen Forschungsprogramms «Covid-19» (NFP 78).

Impfstoffe und Behandlungsmethoden

Insgesamt unterstützte der SNF während der Corona-Pandemie den Angaben zufolge 114 Forschungsprojekte zum Thema und setzte dafür 45 Millionen Franken ein. Im Nationalen Forschungsprogramm selbst arbeiten rund 200 Forschende in 28 Projekten. Diese haben einen Umfang von 20 Millionen Franken.

Das Forschungsprogramm startete im Herbst 2020 und dauert zweieinhalb Jahre. In den Forschungsprojekten geht es sowohl um Szenarien zur Entwicklung der Pandemie als auch um die Impfstoffe und Behandlungsmethoden.

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Eine Frau zieht eine Dosis des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer auf. - Marijan Murat/dpa

Zu Beginn der Pandemie hätten namentlich Monitoring-Projekte wichtige Informationen zutage gefördert, hiess es in der Medienmitteilung. Die Erhebungen zum Mobilitätsverhalten und zur Akzeptanz der Schutzmassnahmen hätten es dem Bundesrat erlaubt, seine Empfehlungen entsprechend anzupassen. Ein Meilenstein sei auch die Entwicklung eines günstigen Massentests durch eine Forschungsgruppe der ETH Lausanne gewesen.

Breites Spektrum an Erkenntnissen

Als «durchschlagenden Erfolg» bezeichnete der SNF das Abwasser-Monitoring der Eawag in Dübendorf ZH, das die Virenkonzentration in Gewässern misst. Wichtige Erkenntnisse seien auch zu Verläufen von Covid-19 bei Kindern, zu Auswirkungen einer Erkrankung auf die psychische Gesundheit bei Erwachsenen und zu Long Covid gewonnen worden.

Eine gemischte Bilanz zieht der SNF zu zahlreichen Projekten, in denen die Wirksamkeit von ursprünglich für andere Zwecke entwickelten Medikamenten gegen Covid-19 untersucht wurde. In diesem Bereich habe es neben erfolgreichen Ansätzen auch Studienabbrüche gegeben.

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Das Coronavirus unter dem Elektronenmikroskop. (Symbolbild) - National Institute of Allergy and Infectious Diseases/AFP/Archiv

Laufende Projekte befassen sich unter anderem mit der Verfeinerung der Verfahren bei mRNA-Impfstoffen und mit der Entwicklung einer Impfung in Form eines Nasensprays.

«Da das Virus mit uns bleiben wird, muss die Forschung mit hoher Priorität weitergeführt werden», betonte denn auch Salathé. Die Projekte des Nationalen Forschungsprogramms laufen noch bis Ende Juni 2023. Bereits im kommenden Dezember startet zudem ein Nachfolgeprogramm. Dieses befasst sich mit den gesellschaftlichen Dimensionen von Covid-19.

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