20 Einwegmasken von Zürcher Pendlern wurden in einem Labor untersucht. Die Ergebnisse sind erschreckend – wie lange die Masken getragen wurden ebenfalls.
Bundesverwaltungsgericht Maskenpflicht Coronavirus
Seit dem 6. Juli 2020 gilt im öffentlichen Verkehr eine Maskenpflicht. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Einwegmasken von Pendlern sind übersät mit Bakterien und Pilzen.
  • 20 Masken wurden dazu in einem Labor untersucht.
  • Viele dieser Pendler gaben dabei an, die Maske tage- oder wochenlang getragen zu haben.

Gesichtsmasken gehören seit zwei Monaten zum Alltag vieler Schweizer. Sie sollen die Träger und ihre Umgebung vor dem Coronavirus schützen. Das Konsumentenmagazin «K-Tipp» hat untersucht, wie sauber die Hygienemasken von Pendlern nach dem Tragen waren.

Dazu wurden 20 Einwegmasken von Zürcher Passanten eingesammelt und in ein Labor geschickt.

Bakterien und Pilze wuchern auf Masken

Die Befunde des Labors sind erschreckend. 11 der 20 untersuchten Masken hätten über 100'000 Bakterienkolonien enthalten – drei davon über eine Million. Als Vergleichsgrösse diente eine Stichprobe von Touchscreens der Billetautomaten. Der Wert lag dort zwischen 3 und 69 solcher Kolonien.

Petrischale
Eine Laborantin untersucht am 18.6.18 den Inhalt einer Petrischale im Labor des Pharmaunternehmens Polyphor in Allschwil BL. - Keystone

Auf 14 der Untersuchungsobjekten fanden die Mikrobiologen Staphylokokken. Diese kommen hauptsächlich auf den Schleimhäuten von Menschen und Tieren vor. Einige der Staphylokokken-Arten können Lungen - oder Hirnhautentzündungen auslösen.

Auf 15 der Masken stiessen die Laboranten auf Schimmel- und Hefepilzen. Laut dem BAG könnte das Einatmen der Sporen zu Atemwegs- und Augenreizungen führen. Während gesunde Personen kaum Folgen befürchten müssten, sieht es bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem anders aus. Das Einatmen der Sporen könne zu Allergien, Asthma oder gar Bronchitis führen.

Bakterien und Pilze gelangen über die Hände auf die Maske

Die Masken filtern die hindurchströmende Luft. Hängen bleiben neben den Coronaviren auch etwa Bakterien und Pilze. Auf den feuchtwarmen Masken könnten sich die Bakterien rasch vermehren. Pilze hingegen vermehrten sich auf der Maske nicht.

Auf die Maske gelangten die Bakterien und Pilze über die Hände, wenn die Maskenträger diese mit ungewaschenen Hände anfassten.

Masken werden tage- oder wochenlang getragen

Die Befunde sind zwar beunruhigend, aber wenig erstaunlich angesichts der Aussagen der Maskenträger. Viele hätten angegeben, ihre Einwegmasken mehrere Tage oder sogar Wochen getragen zu haben.

Eine Passantin habe ihre Maske drei Wochen am Stück getragen. Sie könne es sich nicht leisten, die Schutzmaske mehrmals täglich zu wechseln. Andere gaben als Grund an, nicht unnötig Müll produzieren zu wollen.

Die Ergebnisse zeigten die Wichtigkeit des regelmässigen Austausches der Maske. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt, Masken zu ersetzen, wenn sie feucht sind.

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