Die Herbst-Welle des Coronavirus scheint gebrochen. Gemäss der GDK stehen darum Massnahmen zur Eindämmung des Virs aktuell nicht zur Debatte.
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Zwei Skifahrer stehen unter einem Banner im Skigebiet Flumserberg, das auf die Maskenpflicht hinweist. Foto: Gian Ehrenzeller/KEYSTONE/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Zahlen in der Schweiz sind weiter rückläufig.
  • Die GDK sieht darum keinen Diskussionsbedarf bei Maskenpflicht und andere Massnahmen.
  • Entwarnung geben will man aber mit Blick auf die Personalsituation in den Spitälern nicht.

Angesichts der sinkenden Zahlen stehen Massnahmen zur Eindämmung des Virus derzeit nicht zur Debatte. Das sagt Tobias Bär, Sprecher der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Vor diesem Hintergrund sind die Voraussetzungen für GDK-Empfehlungen zuhanden der Kantone derzeit nicht erfüllt», sagte er.

Lukas Engelberger Coronavirus
Lukas Engelberger spricht an der Seite von Alain Berset bei einer Medienkonferenz zum Thema Coronavirus. - Keystone

Für Entwarnung sei es aber vor allem mit Blick auf die Personalsituation in den Gesundheitseinrichtungen zu früh, sagte Bär weiter. «Die Situation in den Spitälern, Pflegeheimen oder in der Spitex ist verbreitet angespannt.» Dies sei aber nicht primär wegen der Zahl von Covid-19-Patientinnen und -Patienten der Fall. Sondern in erster Linie aufgrund von Engpässen beim Personal.

Coronavirus: Gesundheitsorganisationen weiter vorsichtig

Auch Gesundheitsorganisationen sehen angesichts von drohender Winterwelle und Personalknappheit den Zeitpunkt für eine Entwarnung noch nicht gekommen – im Gegenteil.

Die Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI), die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) und der Spitalverband H+ rechnen in diesem Winter mit einer «kritischen Belastung der Gesundheitsversorgung», wie sie am Freitag mitteilten. «Es werden daher dringend kurzfristige Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Behandlungsteams benötigt.»

Pflegeinitiative soll rasch umgesetzt werden

Die GDK anerkenne, dass die Belastungen für das Gesundheitspersonal hoch sind und dass die Arbeitsbedingungen entscheidend seien für den Verbleib im Beruf, sagte GDK-Sprecher Bär dazu. Es werde mit Hochdruck an der Umsetzung der Pflegeinitiative gearbeitet. Ziel sei es, die Ausbildungsoffensive möglichst rasch umzusetzen. Es brauche aber auch Massnahmen zum Erhalt des Personals. Dies werde Gegenstand der zweiten Umsetzungsetappe der Pflegeinitiative sein.

Coronavirus
Massnahmen gegen das Coronavirus gibt es in der Schweiz keine mehr. - keystone

Einig sind sich BAG, GDK und Gesundheitsorganisationen, dass die Impfung nach wie vor den besten Schutz vor der Überlastung des Gesundheitssystems bietet. Um Missverständnissen vorzubeugen, hat das BAG am Dienstag auf seiner Website nochmals bekräftigt, dass eine Impfung zwar gegen schwere Verläufe schütze, nicht aber das Risiko einer Infektion mit einer Omikron-Variante verkleinere.

Als das BAG am 6. Oktober allerdings über die Auffrischimpfung informierte, teilte die Behörde noch mit, dass eine Auffrischimpfung für Erwachsene ohne Risikofaktoren auch sinnvoll sei, um «das Risiko einer Infektion» zu mindern. Eine Anfrage zu den unterschiedlichen Aussagen ist beim BAG noch hängig.

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