Der Schweizer Baumeisterverband (SBV) fordert eine Modernisierungsoffensive für den Gebäudepark in der Schweiz. Nur so sei es möglich, die Klimaziele und einen CO2-Austoss von Netto-Null bis zum Jahr 2050 zu erreichen, teilte der Verband am Dienstag mit.
Wird ein Gebäude energetisch saniert, darf ein Teil der Kosten auf die Mieter umgelegt werden. Foto: Armin Weigel/dpa
Wird ein Gebäude energetisch saniert, darf ein Teil der Kosten auf die Mieter umgelegt werden. Foto: Armin Weigel/dpa - dpa-infocom GmbH

Um die Trends in der Schweizer Bauindustrie mit verlässlichen Zahlen zu unterlegen, haben verschiedene Verbände der Branche erstmals eine Baumaterialstudie auf Basis der tatsächlich verwendeten Materialien erstellt. Demnach erreichen die klassischen Baustoffe wie Backsteine, Zement, Beton und Stahl einen Marktanteil von rund 95 Prozent.

Der Anteil von Holz sei in den vergangenen 10 Jahren auf 5,3 von 4,4 Prozent gestiegen. Laut den Studienautoren würden Marktentwicklungen sehr graduell verlaufen und es wird erwartet, dass der Materialmix auch Mitte des Jahrhunderts in etwa gleich aussehen wird.

Zugleich tritt der SBV einer politischen Diskussion entgegen, bei der verschiedene Arten von Baumaterialien gegeneinandergestellt würden. Holz habe als nachwachsender Rohstoff zwar grosse Vorteile. Massive Baustoffe hätten jedoch auch ideale energetische Eigenschaften und es gebe hier etwa durch technologischen Fortschritt und Recycling noch viel Potenzial.

Jedes Material weise Vorzüge auf und man müsse diese miteinander kombinieren, um den veralteten Gebäudepark kosteneffizient und nachhaltig zu modernisieren, schrieb der Verband. In der Schweiz würden rund 1,5 Millionen Gebäude aufgrund ihrer schlechten Energieeffizienz als sanierungsbedürftig gelten.

An der Baumaterialstudie haben neben dem Baumeisterverband auch die Ziegelindustrie Schweiz, der Fachverband der Schweizerischen Kies- und Betonindustrie FSKB) und der Schweizerische Stahl- und Haustechnikhandelsverband (SSHV) mitgewirkt.

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