Jeder Fünfte in der Schweiz lebt mit einer Behinderung. Oft verstecken Behinderte ihr Handicap – besonders in der Arbeitswelt. Die Kampagne «unsichtbar - Irritation in Schwarz» will Angst und Stigmatisierung entgegentreten. Am Sonntag startete sie in Basel.
Rassistische Beleidigungen sind auch heute noch gang und gäbe.
Rassistische Beleidigungen sind auch heute noch gang und gäbe. - Impulse
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heute ist die Kampagne «unsichtbar – Irritation in Schwarz» in Basel gestartet.
  • Die Kampagne stellt die Themen Arbeit, Einkommen, Selbstbestimmung in den Mittelpunkt.

Gemäss dem Bundesamt für Statistik leben 1,8 Millionen Menschen in der Schweiz mit einer Behinderung, wie der Verein Impulse am Sonntag in einer Mitteilung schreibt. Mehrere Studien zeigten, dass nur rund sieben Prozent aller Behinderungen sichtbar seien.

Andere Behinderungen sind nicht auf den ersten Blick zu sehen: etwa Gehörlosigkeit, psychische Erkrankungen, Hirnverletzungen oder chronische Erkrankungen wie die Multiple Sklerose oder rheumatische Erkrankungen. «Stigmatisierung, Vorurteile oder unsichtbare Mauern lassen Menschen, die davon betroffen sind, häufig ohnmächtig zurück», schreibt Impulse weiter.

Sag ich es dem Arbeitgeber?

Viele Betroffene wollten bewusst unsichtbar bleiben. Gerade in der Arbeitswelt sei die Frage ein grosses Thema, ob ein Betroffener oder eine Betroffene gegenüber dem Arbeitgeber die Behinderung benennen solle. Viele schweigen aus Angst vor einem Stellenverlust.

«Meiner Meinung nach ist es Aufgabe eines Arbeitgebers, einem Bewerber zu signalisieren, dass er Bewerbungen chancengerecht beurteilt», wird der Basler Regierungsrat Christoph Brutschin in der Mitteilung zitiert. Brutschin war zum Kampagnenstart auf dem Theaterplatz am Sonntag in Basel mit dabei.

Schattenmenschen treten ans Licht

Die Kampagne «unsichtbar - Irritation in Schwarz» zeigt schwarze, lebensgrosse Silhouetten. Auf jeder der elf Silhouetten steht ein Zitat der Persönlichkeit hinter dem Schatten sowie ein QR-Code. Mittels des Codes können Passanten die persönliche Geschichte der Personen auf einer Website entdecken. Damit treten die Porträtierten aus ihrem Schatten ans Licht und werden sichtbar.

Die Silhouetten sind bis zum 10. Dezember in Basel zu sehen. Danach geht die Ausstellung auf Wanderschaft durch mehrere Schweizer Städte. Der Kampagnenstart erfolgte zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am Sonntag.

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