Nach der Briefbombe in Madrid haben weitere ukrainische Botschaften Droh-Pakete erhalten. Darin fanden sich unter anderem blutige Tieraugen.
Ein Polizeitechniker nimmt Spuren von einem Briefkasten vor dem ukrainischen Konsulat in Brünn (Tschechien) auf.
Ein Polizeitechniker nimmt Spuren von einem Briefkasten vor dem ukrainischen Konsulat in Brünn (Tschechien) auf. - Uhlíø Patrik/CTK/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch kam es zu einem Briefbombenanschlag auf die ukrainische Botschaft in Madrid.
  • Nun haben aber auch andere Sitze von Botschaftern Droh-Pakete erhalten.
  • Diese enthielten jeweils blutige Tieraugen, wohl zur «Einschüchterung».

Nach einer Briefbombe in Spanien haben mehrere diplomatische Vertretungen der Ukraine Angaben aus Kiew zufolge Päckchen mit blutigem Inhalt bekommen.

In den Botschaften in Ungarn, den Niederlanden, Polen, Kroatien, Italien und drei Konsulaten in Italien, Polen und Tschechien seien Päckchen mit Tieraugen eingegangen, teilte das ukrainische Aussenministerium am Freitag mit. Auch die Botschaft in Madrid habe ein solches Päckchen erhalten, hiess es am Nachmittag zudem.

Die spanische Polizei sperrte die diplomatische Vertretung weiträumig ab, weil zunächst unklar war, wie gefährlich die Sendung war. Das berichtete der staatliche spanische TV-Sender RTVE und andere Medien.

Vorfälle gab es zudem vor dem Sitz des ukrainischen Botschafters beim Vatikan und den Botschaften in Kasachstan und den USA. Päckchen und Briefe seien synchron aus «einem europäischen Land» eingegangen.

«Einschüchterung» im Ukraine-Krieg

«Da sie nicht in der Lage sind, die Ukraine an der diplomatischen Front zu stoppen, versuchen sie, uns einzuschüchtern», kommentierte Aussenminister Dmytro Kuleba die Vorfälle mit Blick auf den seit mehr als neun Monaten andauernden russischen Angriffskrieg gegen sein Land. Der 41-Jährige versicherte, dass die ukrainischen Diplomaten davon unbeeindruckt weiter arbeiteten. An allen ukrainischen Auslandsvertretungen seien die Sicherheitsvorkehrungen erhöht worden.

Kuleba
Dmytro Kuleba, Aussenminister der Ukraine, spricht während eines gemeinsamen Briefings der Aussenminister der Ukraine, der Republik Moldau und Rumäniens im Süden der Ukraine zur Presse. Foto: -/Ukrinform/dpa - sda - Keystone/Ukrinform/-

Mitte der Wochen waren in Spanien Briefbomben an führende Politiker und Botschaften verschickt worden- darunter auch an die ukrainische Botschaft in dem EU-Land. Ein Sicherheitsbeauftragter der Vertretung wurde dabei an der Hand verletzt. Zum Absender gab es zunächst keine Angaben und niemand bekannte sich zu den Taten.

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