Der 74-Jährige, welcher für die Briefbomben-Serie in Spanien verantwortlich sein soll und am Mittwoch verhaftet wurde, muss in die Untersuchungshaft.
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74-Jähriger, welcher für Briefbomben-Serie in Spanien verantwortlich ist, muss in U-Haft. - sda - KEYSTONE/EPA/Chema Moya
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch wurde in Spanien ein 74-jähriger Rentner verhaftet.
  • Er soll für die Briefbomben-Serie vor etwa zwei Monaten verantwortlich sein.
  • Der Mann wird nun in U-Haft ohne Recht auf Freilassung gegen Kaution genommen.

Rund zwei Monate nach einer Anschlagsserie mit mehreren Briefbomben in Spanien hat sich der Verdacht gegen einen Rentner erhärtet. Der 74-Jährige werde in Untersuchungshaft ohne Recht auf Freilassung gegen Kaution genommen, teilte die spanische Justiz am Freitag mit.

Der zuständige Ermittlungsrichter am Nationalen Staatsgerichtshof in Madrid beschuldige den Mann wegen der mutmasslichen Sendung von insgesamt sechs Briefbomben des Terrorismus in vier sowie des schweren Terrorismus in zwei Fällen, hiess es. Der Verdächtige war am Mittwoch in Miranda de Ebro rund 300 Kilometer nördlich von Madrid festgenommen worden.

Briefbomben-Serie im Zusammenhang mit Ukraine-Krieg?

Die spanische Regierung hatte seinerzeit nicht ausgeschlossen, dass die Briefbomben-Serie mit dem Krieg in der Ukraine im Zusammenhang stehen könnte. Die sechs Sendungen waren unter anderem an Ministerpräsident Pedro Sánchez sowie an die US- und Ukraine-Botschaft verschickt worden. Auch ein Rüstungsunternehmen, das Produkte an die Ukraine lieferte, sowie Verteidigungsministerin Margarita Robles und das EU-Satellitenzentrum auf dem Luftwaffenstützpunkt Torrejón hatten Briefbomben erhalten.

Es gebe zwar keine Indizien darauf, dass der Mann einer terroristischen Bande oder einer organisierten Gruppe angehöre. Das betonte der Richter in seinem Bericht. Aber alles deute darauf hin, dass die Aktion von einer Person mit Verbindungen zu Russland mit dem Ziel durchgeführt worden sei, Unterstützer der Ukraine zu treffen.

Die Sendungen enthielten selbst gebastelte Mechanismen mit einer relativ geringen Menge an pyrotechnischem Material und mit kleinen Metallkugeln. Das berichteten Medien unter Berufung auf die Polizei. Nur eine Sendung explodierte. Ein Mitarbeiter der ukrainischen Botschaft wurde dabei an der Hand verletzt.

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