Fast jeder vierte Jugendliche in Deutschland hat einen hohen Konsum an Fastfood.
Eine Tüte Pommes frites
Eine Tüte Pommes frites - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Energiezufuhr durch Pizza und Co. bei Jungen gesunken.

Insgesamt 23 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen nehmen nach eigenen Angaben täglich mindestens zehn Prozent ihrer Gesamtenergie durch Fastfood wie Pizza, Döner oder Currywurst auf, wie neue, am Mittwoch veröffentlichte Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigen.

Die Angaben stammen aus der sogenannten Eskimo-Studie, für die zwischen 2015 und 2017 zum zweiten Mal nach 2006 Kinder nach ihrem Ernährungsverhalten befragt wurden. Im Vergleich zur Studie von 2006 veränderte sich die tägliche Energiezufuhr durch Fastfood bei Mädchen kaum, bei Jungen sank sie hingegen deutlich.

Unterschiede zeigen sich bei Jugendlichen mit hohem Konsum auch hinsichtlich Alter, sozioökonomischem Status, Schultyp, Gemeindegrösse und Medienkonsum. So steigt zum Beispiel der Energieanteil aus Fastfood mit dem Alter, nimmt aber mit einem höheren sozioökonomischen Status der Familie ab.

Bei Mädchen veränderte sich die Energiezufuhr über Fastfood in den vergangenen zehn Jahren kaum und liegt heute bei 126 Kilokalorien pro Tag. Bei den Jungen sank sie in den beiden Befragungszeiträumen hingegen deutlich von 252 auf 188 Kilokalorien pro Tag. «Klar ist: Das reicht nicht», erklärte RKI-Präsident Lothar Wieler. Der Fastfoodkonsum müsse weiter reduziert werden.

Fastfoodprodukte gelten als nicht gesundheitsförderlich, weil sie meist fettreich sind und in der Regel grössere Mengen hochverarbeiteter Kohlenhydrate, viel Salz und versteckten Zucker enthalten. Ein hoher Konsum kann starkes Übergewicht begünstigen. Adipositas erhöht wiederum unter anderem das Risiko für Diabetes und Herzkreislauferkrankungen.

Die Deutsche Diabetesgesellschaft forderte ein Verbot von an Kinder und Jugendliche gerichtete Werbung für ungesunde Produkte. Es gebe Belege dafür, dass Werbung für Fastfood im Fernsehen direkt dazu führe, dass Kinder häufiger Fastfood essen und dabei sogar ein gutes Vorbild der Eltern zunichte mache, erklärte Geschäftsführerin Barbara Bitzer.

Wie die Studie des RKI weiter zeigt, verzehren rund 63 Prozent der Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren Biolebensmittel. Bei diesen Kindern liegt der Anteil der Biolebensmittel an der gesamten Verzehrmenge pro Tag bei durchschnittlich acht Prozent. Je höher der sozioökonomische Status ist, desto höher ist der demnach dieser Anteil.

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