Nach rund zwei Jahrzehnten wird ein gewalttätiger G8-Gipfel-Randalierer wohl von Frankreich nach Italien ausgeliefert. Dort droht ihm eine lange Haftstrafe.
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Unter anderem wurde bei der Razzia auch ein Bürgermeister festgenommen. (Symbolbild) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2001 kam es beim G8-Gipfel in Genua zu heftigen Ausschreitungen.
  • Einer der Randalierer wird nun wohl von Frankreich nach Italien ausgeliefert.
  • Dort droht ihm möglicherweise eine mehrjährige Haftstrafe.

Mehr als zwei Jahrzehnte nach einem G8-Gipfel der grossen Wirtschaftsmächte in Genua muss ein gewalttätiger Randalierer mit seiner Auslieferung von Frankreich nach Italien rechnen.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) urteilte am Donnerstag in Luxemburg, dass die ihm zur Last gelegten Taten in beiden Ländern strafbar sind. Der Mann muss nun in Italien, wo er bereits verurteilt wurde, möglicherweise eine mehrjährige Haftstrafe verbüssen.

Schwere Ausschreitungen 2001

Beim G8-Gipfel 2001 in Genua – damals die grossen demokratischen Industrienationen (G7) noch mit Russland – hatte es schwere Ausschreitungen gegeben. Die italienische Justiz verurteilte einen der Demonstranten wegen Verwüstung und Plünderung zu zwölfeinhalb Jahren Haft.

Da sich der Mann inzwischen in Frankreich aufhielt, beantragte Italien einen europäischen Haftbefehl. Die französische Ermittlungskammer lehnte die Vollstreckung jedoch ab und berief sich auf fehlende beiderseitige Strafbarkeit. Der EuGH widersprach nun.

Über den konkreten Fall muss nun das französische Gericht entscheiden. Dabei muss es dem EuGH-Urteil folgen.

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