Pokerstar findet Koffer dank Tracker – und muss warten

Im Sommer war das Chaos an den europäischen Flughäfen riesig. Reiselust nach der Pandemie und Personalmangel führten zu verspäteten Flügen und unzähligen verlorenen Gepäckstücken. Doch die Probleme sind noch nicht vollständig behoben.

Ein prominentes Opfer des Chaos ist der erfolgreiche Pokerprofi Steve O'Dwyer. Er weiss dank einem Airtag zwar genau, wo sein Koffer ist, dennoch muss er warten.

Am 21. Januar wollte der Ire mit seiner Freundin von Dublin mit der Lufthansa nach Frankfurt fliegen. Von dort sollte es via Montreal nach Nassau auf den Bahamas gehen, wo er ein Turnier absolviert.

Wegen eines abgelaufenen kanadischen Visums musste das Paar umplanen. Von Frankfurt ging es zurück nach London für eine Nacht und von dort direkt nach Nassau. Bei der Umbuchung wurde dem Pokerstar versichert, sein Gepäck werde auf den neuen Flug umgeladen.

Am Gate in Frankfurt teilte eine Angestellte ihm aber mit, dass die Koffer wohl nicht im Flieger seien. In London Heathrow angekommen, meldete O'Dwyer das Gepäck als vermisst. Grosse Sorgen machte er sich aber nicht, die Lufthansa sagte ihm, der Koffer würde nach Nassau weitergeschickt werden. Seine Erfahrungen teilt er auf Twitter mit, auch CNN berichtete darüber.

Der Pokerstar und seine Freundin gingen in ein Hotel und kehrten am nächsten Morgen guten Mutes an den Flughafen zurück. Der Airtag, der in einem der Koffer war, zeigte London Heathrow als Standort an. Doch als das Paar in Nassau ankam, war der Standort weiterhin England.

Und da begann das nervenaufreibende Warten auf das Gepäck: Mehrmals rief O'Dwyer bei der Lufthansa an. Manchmal wurde ihm gesagt, man habe das Gepäck und schicke es sofort weiter. Dann wiederum teilte man ihm mit, man suche es. Dass O'Dwyer die Koffer am Gate 4 von London Heathrow orten konnte, half den Airline-Angestellten nicht.

Trotz der Ungewissheit um seine Habseligkeiten nahm der Ire am Pokerturnier teil. Und nutzte die Kameras dort für sein Anliegen aus. Mehrmals forderte er die Lufthansa während einer Partien auf, ihm endlich sein Gepäck zu schicken.

Einige Male wurde er auch auf Twitter, wo er Dampf abliess und die Airline kritisierte, kontaktiert. Doch die Nachrichten waren die gleichen, die er auch am Telefon erhielt. Man suche das Gepäck und werde es schnellstmöglich auf die Bahamas schicken.

Doch auch nach 15 Tagen hat O'Dwyer sein Gepäck noch nicht, obwohl er genau weiss, wo es ist. Bald schon fliegt er nach Europa zurück – mit über einer halben Million Dollar Preisgeld. Immerhin ist er dann auf dem gleichen Kontinent wie sein Gepäck – aber weiterhin davon getrennt.