In einem Interview erklärt Papst Franziskus, warum er Wladimir Putin bisher nicht öffentlich als Aggressor im Ukraine-Krieg betitelt hat.
Papst Franziskus
Papst Franziskus, Oberhaupt der katholischen Kirche. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In seinen Aussagen zum Ukraine-Krieg hat der Papst Russland nie als Aggressor bezeichnet.
  • In einem Interview hat der 85-Jährige jetzt Klarheit geschaffen.
  • Es sei klar, wen er verurteile, so der Heilige Vater.

Papst Franziskus hat sich bereits etliche Male zum Ukraine-Krieg geäussert. Wladimir Putin hat er dabei nie als den Aggressor bezeichnet, weil er es nicht für nötig hielt. Das erklärte der 85-Jährige in einem Interview mit der Jesuiten-Zeitschrift «American Magazine».

«Russland ist definitiv das Land, welches die Invasion betreibt», so das Oberhaupt der katholischen Kirche. Er versuche manchmal nicht zu spezifizieren, um niemanden zu verurteilen obwohl bekannt sei, wen er verurteile.

In seinen öffentlichen Ansprachen ruft der Pontifex regelmässig zum Gebet für die Menschen in der Ukraine auf. Russland erwähnt er dabei so gut wie nie. Franziskus schickte bereits Kardinäle stellvertretend in die Ukraine. Er selbst dachte auch über eine Reise nach, wie er weiter sagte.

Papst Franziskus will beide Länder bereisen

«Aber ich entschied: Wenn ich reise, geht es nach Moskau und Kiew, also beide Orte, nicht nur an einen.» Gerüchte um eine Kiew-Reise des Heiligen Vaters gab es schon, konkrete Reisepläne wurden jedoch nie veröffentlicht.

Zu Kriegsbeginn wollte sich der Vatikan als Vermittler in dem Konflikt einbringen. Franziskus tauchte nach eigenen Worten schon am zweiten Kriegstag beim russischen Botschafter am Heiligen Stuhl auf. Dort wollte er seine Bereitschaft dafür signalisieren.

«Eine ungewöhnliche Geste», wie der Papst selbst erklärte. Das Vorhaben stockte jedoch. Die Diplomatie des Heiligen Stuhls sei aber immer bereit, zu vermitteln, sagte Franziskus.

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