Die HP3-Rammsonde soll weiter in den Boden des Mars eindringen. Der Marsmaulwurf funktioniert wie ein selbstschlagender Nagel.
Mars
Dieses von der NASA/JPL-Caltech zur Verfügung gestellt Foto zeigt ein Bild, das vom InSight Mars-Lander Instrumenteneinsatzkamera (IDC) aufgenommen wurde. - NASA/JPL-Caltech/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine kleine Rammsonde soll tiefer in Boden des Roten Planeten vordringen.
  • Der Die HP3 genannte Sonde wurde in Deutschland gebaut.

Neuer Anlauf für den deutschen Maulwurf auf dem Mars: Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und des Jet Propulsion Laboratory der Nasa erarbeiteten eine neue Taktik. Mit ihr wollen sie der kleinen Sonde HP3 den Weg in grössere Tiefen des Marsbodens ebnen.

Ziel ist, dem Marsmaulwurf HP3 genug Halt zum weiteren Hineinhämmern zu verleihen, wie das DLR in Köln mitteilte.

Denn ohne Halt und Reibung ist der HP3-Sonde ein tieferes Eindringen in die Oberfläche des Roten Planeten nicht möglich. Der Marsmaulwurf funktioniert nämlich wie ein selbstschlagender Nagel, dessen Rückstoss durch Reibung aufgefangen werden muss. Dazu soll nun die Roboterarmschaufel des neben der Rammsonde stehenden Nasa-Landers den Maulwurf gegen die Wand des kleinen Kraters drücken. Dieser bildete sich um die kleine Sonde.

Mars-Krater ist das Problem

Wegen dieses kleinen Kraters erfährt der Marsmaulwurf derzeit zu wenig seitliche Reibung. Er drehte sich zuletzt in einer Tiefe von 35 Zentimetern im Kreis, ohne weiter vorzudringen. Erste Versuche, mit der Schaufel am Arm des Landers der Mission «InSight» das «Maulwurfloch» zu verfüllen, scheiterten. Dies wegen der harten Oberflächenkruste.

«Durch seitlichen Druck der Schaufel des robotischen Arms wollen wir nun versuchen, ihm diese fehlende Reibung zu geben.» Dies erklärte der wissenschaftliche Leiter des HP3-Experiments, Tilman Spohn vom DLR-Institut für Planetenforschung. Die neue Taktik soll in den kommenden Wochen erprobt werden.

Sonde in Deutschland gebaut

Die HP3-Sonde ist eigentlich dafür konzipiert, sich bis zu fünf Meter tief in die Oberfläche des Roten Planeten vorzuarbeiten. Sie soll Temperatur und Wärmeleitfähigkeit des Untergrundmaterials messen. HP3 steht für «Heat Flow and Physical Properties Package».

Der in Deutschland gebaute Marsmaulwurf hatte Ende November 2018 mit dem «InSight»-Lander auf dem Mars aufgesetzt. Im Zuge der Nasa-Mission sollen Entwicklung, Struktur und physikalische Eigenschaften von Kruste, Mantel und Kern unseres Nachbarplaneten erforscht werden.

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