Nach dem tragischen Tod einer Britin durch eine Vergiftung mit dem Nervengift Nowitschok im Jahr 2018 hat in Grossbritannien eine öffentliche Aufarbeitung begonnen. Zum offiziellen Auftakt kündigte der zuständige Richter am Freitag in London an, die Anschuldigungen gegen die drei russischen Verdächtigen des Falls ausführlich zu prüfen. «Die Vorwürfe gegen diese drei Menschen sind sehr öffentlich erhoben worden - auch auf politischer und rechtlicher Ebene.» Es sei notwendig, dafür Beweise zusammenzutragen.
London geht von einer Verbindung zwischen den Fällen Sturgess und Skripal aus
London geht von einer Verbindung zwischen den Fällen Sturgess und Skripal aus - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Britin Dawn Sturgess war im Juli 2018 im Alter von 44 Jahren im Krankenhaus gestorben, nachdem sie und ihr Lebensgefährte wohl über eine Parfümflasche versehentlich in Kontakt mit dem Nervengift gekommen waren.

Dies geschah drei Monate nach dem Giftanschlag in der Stadt Salisbury auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal und seine Tochter Julia, die diesen beide knapp überlebten. Die britische Regierung und Scotland Yard machten Moskau für den Anschlag verantwortlich, der Kreml bestritt das.

Die Untersuchung soll nun offene Fragen zu den Geschehnissen klären - etwa, auf welche Weise die russische Führung involviert war und wie das Nervengift wohin gelangte. Die britische Innenministerin Priti Patel hatte bereits vor drei Monaten angekündigt, der Fall solle aufgearbeitet werden. Ausführliche Anhörungen, die in Salisbury und London stattfinden sollen, werden voraussichtlich erst im Jahr 2023 beginnen.

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